THRESHOLD - For The Journey
Mehr über Threshold
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 19.09.2014
- Watchtower On The Moon
- Unforgiven
- The Box
- Turned To Dust
- Lost In Your Memory
- Autumn Red
- The Mystery Show
- Siren Sky
Eine Liebeserklärung
Im Rahmen der Veröffentlichung von "March Of Progress" und den "Definitive Editions" der Werke von "Wounded Land" bis "Subsurface" ist mir bewusst geworden, dass THRESHOLD nicht eine meiner Lieblingsbands ist, sondern schlicht und einfach meine Lieblingsband. Die extrem hohe Qualitätsdichte, die sympathischen Gesprächspartner, die mit Songs wie 'Paradox', 'Innocent' oder 'The Ravages Of Time' verbundenen Erinnerungen und Sentimentalitäten, die - vor allem zuletzt - starken Live-Auftritte und die Kondensation meines Musikgeschmacks in einen einzigen Song ('Mission Profile'). Dieses Gesamtpaket gibt es für mich bei keiner anderen Band und lässt die Briten damit ein Stück über den Rest der Musikwelt stehen.
Und schon vor dem ersten Spin hatte ich keinerlei Zweifel daran, dass "For The Journey" diesen Ausnahmestatus untermauern würde. Mehr als zwei Dutzend Durchgänge später sehe ich mich bestätigt. Auch das mittlerweile zehnte Studioalbum bietet erneut allerhöchstes Niveau und dürfte jedem Fan ein freudiges Jauchzen entlocken.
Beim Blick auf die Tracklist stellt das geschulte Auge zwar fest, dass "For The Journey" mit lediglich acht Songs und "nur" 48 Minuten Spielzeit das kürzeste Werk der Banddiskographie geworden ist und sich mit 'The Box' lediglich eine überlange Komposition eingefunden hat, doch dies solltet ihr nicht als Zeichen für eine etwaige Kurskorrektur deuten.
Ja, "For The Journey" ist eine kleine Spur geradliniger geworden, doch insgesamt steht die Kombination aus Anspruch, Melodien und Härte weiterhin im Vordergrund. So wie es seit mehr als 20 Jahren der Fall ist. Die Grundstimmung ist - dem dunklen Cover zum Trotz - noch einmal etwas aufgehellt worden doch daneben ist alles - ganz oberflächlich betrachtet und im allerbesten Sinne - beim Alten geblieben.
Und das ist genau das, was ich von THRESHOLD hören möchte. Dabei ist es gar nicht so, dass Karl Groom, Richard West & Co. nicht experementieren würden, allerdings betten sie diese Experimente immer in den typischen THRESHOLD-Sound ein. Der von Pete Morten komponierte Abschlusstrack 'Siren Sky' klingt trotz der Orchestrierung zu 100% nach THRESHOLD und auch dieses Gesicht steht dem Sextett ganz hervorragend.
Davor gibt es aber in erster Linie typische THRESHOLD-Ware. 'Watchtower On The Moon' ist der perfekte Opener, der einmal mehr gekonnt Anspruch, Härte und Eingängigkeit verbindet und dem Hörer spätestens beim zweiten Durchlauf schon ins Blut übergegangen ist, aber dank smarter Arrangements auch beim 25. Mal noch beste Laune verbreitet. 'Turned To Dust' ist der kompakte Hit, der als Single eine hervorragende Figur abgeben wird und 'The Mystery Show' ist ein solch enomer Melodieoverkill, dass ich bei jedem Hören vor Freude in die Knie gehe.
Und dann ist da noch das 12-minütige 'The Box', welches mit enormer Dynamik, tollen Lyriks, einem brillanten Songaufbau, fantastischen Gesangslinien, superben Refrain und der berühmten 'Body upon your gears'-Rede von Mario Savio gleich mehrere fette Ausrufezeichen setzt.
Ihr seht schon, es gibt für mich wieder ausreichend Gründe auch "For The Journey" wieder als makellosen Höhepunkt anzupreisen. Zwar gefiel mir im Direktvergleich "March Of Progress" noch einen Nanometer besser, aber das ist letztendlich völlig irrelevant, denn auch so ist "For The Journey" erneut ein Meisterwerk geworden. Danke, THRESHOLD.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk