THRESHOLD - Wounded Land (Special Edition)
Mehr über Threshold
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- InsideOutMusic
- Consume To Live
- Days Of Dearth
- Sanity's End
- Paradox
- Surface To Air
- Mother Earth
- Siege Of Baghdad
- Keep It With Mine
- Intervention
Die vorliegende CD "Wounded Land" von THRESHOLD ist nicht wirklich eine Neuerscheinung. Aber das werden die Kenner dieser Band sicherlich bemerkt haben. Denn hier handelt es sich um das bereits 1993 erschienene Debüt dieser englischen Progressive-Metal-Band.
Auch wenn es bestimmt einige Leute gibt, die die Songs schon kennen, so will ich dennoch ein paar Worte zur Musik von THRESHOLD verlieren, damit sich auch die anderen Leser ein Bild von THRESHOLD machen können.
THRESHOLD steigen mit "Consume To Live" recht druckvoll ein, wobei insbesondere das Schlagzeug (Tony Grinham) dafür verantwortlich ist. Aber trotzdem wird sofort klar, dass es hier um Metal der progressiven Art geht. Allerdings ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb THRESHOLD immer als englische Antwort auf DREAM THEATER bezeichnet werden. Gerade beim ersten Song würde ich eher an MARILLION denken, obwohl THRESHOLD natürlich versuchen (und es auch schaffen), eigenständig zu klingen. Nach dem ziemlich geradlinigen "Consume To Live", bei dem sich die Musiker erst im längeren Instrumentalteil am Ende ausleben, folgt mit "Days Of Dearth" ein etwas gemäßigterer Song, der jedoch von einem recht fetten Riff durchzogen ist und stellenweise auch etwas fernöstlich klingt. Das anschließende "Sanity's End" beginnt zunächst auch im Midtempo, bekommt zwischendrin sogar den Charakter einer Halbballade und wird in der zweiten Hälfte (der Song überschreitet mal wieder die 10-Minuten-Grenze) noch richtig kraftvoll. Neben der Instrumentalfraktion um Karl Groom kann bei diesem Song insbesondere der Sänger Damian Wilson durch seine sehr flexible Stimme überzeugen. Und auch bei "Paradox" spielen THRESHOLD mit den verschiedenen Tempi, wobei gerade bei den langsameren Teilen das hämmernde Drumming auffällt. Die Midtempo-Teile leben dagegen von den sehr eingängigen Hooks, die sich gleich im Ohr festsetzen, während die schnelleren Passagen einfach nur Spielfreude pur sind. "Surface To Air" beginnt dann als astreine Ballade, doch im Laufe des Songs werden diese ruhigeren Passagen immer wieder durch kraftvolle Parts unterbrochen. Das anschließende, sehr riff-betonte "Mother Earth" bewegt sich dann nahezu durchgängig im Midtempo-Bereich, wobei gerade die kräftigen Gitarren für einen ziemlichen Druck sorgen. Und auch das nachfolgende "Siege Of Baghdad" geht in eine ähnliche Richtung, da auch hier fette Riffs vorherrschen, aber auch ruhigere Parts vorkommen. Dieser Song geht dann in die abschließende Ballade "Keep It With Mine" über, die THRESHOLD von der ruhigeren Seite zeigt.
Da es sich ja bei der vorliegenden CD um eine Special Edition handelt, ist darauf auch noch ein zusätzlicher Song, nämlich "Intervention", enthalten. Dieses Stück geht in eine ähnliche Richtung wie die regulären Songs (starke Riffs, eingängige Hooks, etc). Aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, schließlich war "Intervention" bereits auf der ursprünglichen Japan-Ausgabe von "Wounded Land" zu finden. Darüber hinaus gibt es das THRESHOLD-Debüt nun mit einem neu gestalteten Artwork und einem umfangreicheren Booklet, und auf der CD ist außerdem ein Multimedia-Track zu finden.
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass "Wounded Land" noch immer eine hervorragende Platte ist, die man jedem, der mit Progressive Metal etwas anfangen kann und in Bezug auf THRESHOLD noch Nachholbedarf hat, bedenkenlos ans Herz (bzw. Ohr) legen kann. Allerdings können Leute, die das Debüt bereits besitzen, gut und gerne auf diese Special Edition verzichten, da sich das "Special" doch ziemlich in Grenzen hält.
Anspieltipps: Sanity's End, Paradox, Mother Earth
- Redakteur:
- Martin Schaich