THRUST (US) - Harvest Of Souls
Mehr über Thrust (US)
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 27.04.2018
- Deceiver
- Immortal
- Kill Or Be Killed
- Sorceress
- Shadow Of The Cross
- Blood King
- Possessed
- Feel The Pain
- End Of Time
- One Step From The Grave
Das Comeback der US-Metal-Heroen.
Es fühlt sich an, als ob "Harvest Of Souls" das erste THRUST-Album seit den Achtzigern ist, aber das ist natürlich unwahr. Trotzdem lief alles neurere Material der Band nach "Fist Held High" irgendwie völlig unter dem Radar. Mit Pure Steel Records haben die einstigen Chicagoer mittlerweile ein neues Label im Rücken und wollen noch mal durchstarten.
Das aktuelle Line-Up ist, gänzlich untypisch für eine so dermaßen alte US-Metal-Truppe (seit 1981 aktiv!), völlig frei von Szenekoryphäen, die auch noch in anderen Bands gezockt haben. Für "Harvest Of Souls" konnte man ein stimmiges Artwork von Jan Yrlund (u.a. COMMUNIC, CRUACHAN, MANOWAR) an Land ziehen, und es gibt 45 Minuten relativ klassischen US Metal für das KIT-/HOA-Publikum.
Die Gitarren braten gut und schon der Opener 'Deceiver', mit coolen Gangshouts, macht richtig Laune. Mit 'Immortal' geht es weiter und ich muss schon sagen, dass mir die rauhe, sehr basische Produktion sehr zusagt. Das ist wirklich überhaupt nicht künstlich vom Sound und klingt oft im positivsten Sinne brutal und livehaftig. Der Drum 'n' Bass-Einstieg bei 'Kill Or Be Killed' sagt mir nicht so zu, aber wenn Gitarren und Gesang einsteigen wird es wieder gut. Der neue Sänger Eric Claro hat ein kraftvolles Organ und ist sicher auch live eine Wucht. Insgesamt fällt aber auf, dass die Songs zwar oft mitreißend sind, aber doch auf einem relativ simplen Niveau bleiben. US Metal kann ja manchmal auch technisch und melodisch anspruchsvoll sein, hier ist das meist eher nicht so der Fall. Positiv ausgefallen ist hier die Gitarrenarbeit bei 'Sorceress'.
'Shadow Of The Cross" beginnt dann recht melodisch. Hier soll ein epischer Song aufgebaut werden, was aus meiner Sicht allerdings nur bedingt gelingt, dafür ist das Material in diesem Fall nicht stark genug. Wenn dieses Schema nach fast zwei Minuten aufgegeben wird, entwickelt sich aber ein ziemlich cooler (einfach zu lange eingeleiteter) Titel. Schade, das hätte besser klappen können.
Bei 'Blood King' stört mich erst einmal kurz der Drumsound (ist der echt?), die Gitarrenverzerrung dagegen ist gut gelungen und auch sonst kann die Nummer mit einem ordentlichen Refrain überzeugen. Nach dem eher lahmen 'Possessed' kommt mit 'Feel The Pain' einer der besten Titel, ein echter Ohrwurm, sehr geil gemacht. Leider ist mit 'End Of Time' wieder ein schwächerer Titel dazwischen gerutscht, dafür kann der Schlusstrack 'One Step From The Grave' noch einmal mitreißen.
Insgesamt hat das Album also viel Licht, aber auch einiges an Schatten zu bieten und hat mich leider nicht restlos überzeugt. Für Fans der Band dürfte es trotzdem eine gute Sache sein, US-Metal-Fans sollten zumindest reinhören.
Anspieltipps: Deceiver, Sorceress, Feel The Pain.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer