THUNDER - Live At Leeds (2CD)
Mehr über Thunder
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- earMusic
- Release:
- 26.01.2024
- Wonder Days
- River Of Pain
- Black Water
- Resurrection Day
- Broken
- The Devil Made Me Do It
- Empty City
- Backstreet Symphony
- I'll Be Waiting
- The Thing I Want
- When The Music Played
- Love Walked In
- I Love You More Than Rock 'n' Roll
- Low Life In High Places
- Higher Ground
- Dirty Love
Der nächste Paukenschlag.
Wie schon in meiner Rezension zu "Live At Islington Academy" erwähnt, haben es die britischen Hardrock-Pioniere von THUNDER schon wieder getan: Sie sind mit Live-Alben unterwegs. Doch stets begegne ich ihnen mit sehr viel Wohlwollen, da trotz dieses quantitativen Overkills auch stets die Qualität im Vordergrund steht und auch die beiden "Live At Leeds"-Rundlings ein Liedchen davon trällern können. Folgerichtig mussten sich Danny Bowes und Co. nicht auf knapp 70 Minuten begrenzen, sondern konnten am 12. März 2015 als Auftakt der UK-Arenatour im Zuge der "Wonder Days"-Veröffentlichung natürlich aus den Vollen schöpfen. Selbstverständlich ist die Setliste in Leeds zum Großteil deckungsgleich zu der von der Weihnachtsfeier in der Islington Academy und trotzdem lohnt sich ein detaillierter Blick auf "Live At Leeds".
Erstens ist der Sound einfach fett: Weniger aufgeblasen, sondern erdig und dennoch klar und rockig dröhnen Riffing, die pumpenden Drums, der Groove jedes einzelnen Türöffners sowie diese charismatische Stimme Bowes' aus den Boxen und in Kombination mit den Donnerbuddies aus Leeds, die auch für die entsprechende Stimmung sorgen, kommt es zu dieser knisternden Spannung zwischen Band und Publikum. Einfach herrlich.
Zweitens gibt es dann doch den einen oder anderen Track der "Wonder Days"-Scheibe, die ich per se zwar nicht als stärkste THUNDER-Veröffentlichung ansehe, aber definitiv in Anbetracht der Wucht des unter Applaus startenden Titeltracks, 'The Thing I Want' – lustigerweise der Startschuss der zweiten der beiden CDs – sowie 'Black Water' und 'Resurrection Day' auf jeden Fall noch einmal aufgreifen muss. Die Songs sind knackig, sorgen im Publikum für heisere Kehlen und kitzeln jene Spielfreude aus THUNDER, die nun einmal jede Band ausstrahlt, die zum ersten Mal die neuen Songs in die Menge wirft.
Drittens machen auch in doppelter Ausführung die obligatorischen Hits, wie das leidenschaftliche 'Backstreet Symphony', 'River Of Pain', einmal mehr recht früh im Set, und 'Dirty Love' als Rausschmeißer enorm viel Freude. Wenn darüber hinaus auch meine beiden THUNDER-Lieblingsstücke 'Higher Ground' und das gefühlvolle 'Empty City' vertreten sind, macht es dem Verfasser dieser Zeilen doppelt und dreifach so viel Spaß.
Viertens, das darf auch nicht außer Acht gelassen werden, ist das "Live At Leeds"-Artwork einfach grandios. Für eine Live-Scheibe so einfach wie effektiv, so bildgewaltig und hervorragend inszeniert, so geglückt wie nach weiteren THUNDER-Auftritten lechzend. Doch ob nun im kleineren Club oder eben im größeren Format macht diese Combo einfach Spaß.
So darf man sich entweder den Doppeldecker einzeln geben oder in Kombination mit "Live At Islington Academy" einen abendfüllenden THUNDER-Ausflug kredenzen. Ich persönlich habe die Jungs live noch nicht wahrnehmen können und war auch ob des Überflusses an THUNDER-Livealben schlichtweg überfordert. Doch lohnt sich ein Blick in die drei CDs der beiden Veröffentlichungen und zeigt eine ambitionierte, talentierte und frisch von der Leber weg rockende Combo, die es versteht, den Geist der 80er Jahre ins Hier und Jetzt zu befördern. Chapeau!
- Redakteur:
- Marcel Rapp