THUNDER - Rip It Up
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Thunder
- Genre:
- Hard Rock /Classic Rock
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Ear Music / Edel
- Release:
- 10.02.2017
- No One Gets Out Alive
- Rip It Up
- She Likes Cocaine
- Right From The Start
- Shakedown
- Heartbreak Hurricane
- In Another Life
- The Chosen One
- The Enemy Inside
- Tumbling Down
- There's Always A Loser
So muss Classic Rock klingen!
Im Nachhinein betrachtet war "Wonder Days" viel mehr als nur das gelungene Comeback-Album von THUNDER. Durch das überaus positive Feedback darauf ging offenbar ein gewaltiger Motivationsschub durch die Reihen der Briten und die Herrschaften legten schon bald nach der Veröffentlichung mit Volldampf mit dem Schreiben weiterer Songs los.
Und das Ergebnis kann sich mehr als nur hören lassen, denn die Tracks wirken schon auf den ersten Eindruck dem Titel wahrlich entsprechend. Viel mehr an persönlicher Hingabe als jene, mit der "Rip It Up" ganz offenkundig eingespielt wurde, kann man auf Tonträger nämlich kaum verewigen. Dabei ist dieser emotionale Aspekt des "sich für die Musik Zerreißens" (so die Bedeutung des Titel im übertragenen Sinn) nur ein einzelner Puzzle-Teil dieses Gesamtwerkes. Ein weiterer ist, dass die Karriere von THUNDER - zumindest was das Songwriting betrifft – in etwa jenem Verlauf zusteuert, den man landläufig "Rotwein-Effekt" nennt. Sprich: "Je oller, je doller", und von daher muss man den Herrschaften neidlos attestieren, ein Classic-Rock-Album wie aus dem Lehrbuch abgeliefert zu haben. Beispiele dafür gibt es reichlich, allein der zwingende Groove des Titelsongs reicht aus, um festzuhalten, dass THUNDER inzwischen als legitimer Nachfolger von FREE und Konsorten erwähnt werden muss.
Dazu trägt auch das unglaubliche, in allen Lagen Gänsehaut verursachende Timbre von Sänger Danny Bowes reichlich bei, so unter anderem im fetzigen 'She Likes Cocaine', das durchaus auch der kreativsten Phase von BAD COMPANY entstammen könnte. Selbstredend gibt es von THUNDER aber auch dieses Mal ruhiges Material zu vernehmen. Auch das hat Tradition bei den Briten und erfährt in Form des wunderschönen, melancholischen Blues-Rockers 'There's Always A Loser' seinen diesbezüglichen Höhepunkt, mit dem das Album auch ein wunderschönes Ende findet.
Der Gedanke, dass THUNDER offenbar nicht bloß bestrebt war ein Album aufzutischen, das mindestens das Level von "Wonder Days" halten kann, sondern eher doch eine Art "Best Of" in Form von neuen Songs im Fokus stand, verfolgt den Hörer daher vom fulminanten Opener 'No One Gets Out Alive' bis zum eben genannten Finale. Zu Recht, denn genau so muss Classic Rock klingen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer