THUNDER AND LIGHTNING - Demonicorn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Thunder And Lightning
- Genre:
- Heavy/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.11.2019
- All Your Lies
- Demonicorn
- Demmin
- The Temple Of Death
- God For A Day
- Heaven's Gate
- Salt To The Wounds
- Telltale Signs
Die Berliner liefern schon wieder richtig ab.
Mensch, vor drei Jahren veröffentlichte THUNDER AND LIGHTNING das wirklich tolle "The Ages Will Turn", vor bereits sechs Jahren das wirklich tolle "In Charge Of The Scythe" und dennoch hält sich der Bekanntheitsgrad eher in Grenzen - jedenfalls wenn man nach dem Tourkalender geht. So ganz stimmt das allerdings nicht, inzwischen haben sich die Berliner eine ziemliche Fanbase erspielt. Immerhin wurde Album Nummer fünf - "Demonicorn" - durch Crowdfunding finanziert, was logischerweise nur dann klappt, wenn auch eine Crowd vorhanden ist.
Nun steht das dämonische Einhorn also den Fans sei Dank in den Startlöchern und zeigt einmal mehr die Klasse der Band auf. Als wäre in der Zwischenzeit nichts passiert, präsentiert sich THUNDER AND LIGHTNING erneut von der besten Seite. Der melodische Metal wird schön hart gespielt, das Augenmerk liegt stets auf der tollen Gitarrenarbeit von Marc Wüstenhagen und dem 2017 dazugestoßenen Fabrizio Agabiti. Letzterer ist auf seiner ersten Veröffentlichung mit den Hauptstädtern als Leadgitarrist definitiv eine tolle Bereicherung. Wesentlicher Anker ist außerdem Sänger Norman Dittmar, dessen warme Stimme mich immer wieder einfängt.
Da auch Wüstenhagens Produktion wie gewohnt über jeden Zweifel erhaben ist, muss man bei "Demonicorn" von einer rundum gelungenen Geschichte sprechen. Nur etwas mehr Mut hätte dem Fünfer gut zu Gesicht gestanden. Bei dem ungewöhnlichen Artwork nebst Albumtitel hätte ich der Band einen kleinen Blick über den Tellerrand gegönnt. Es ist trotz wunderbaren Songwritings schon etwas vorhersehbar, was THUNDER AND LIGHTNING fünfzehn Jahre nach Bandgründung präsentiert, jedenfalls wenn man die Vorgänger kennt. Da mag die Leadgitarre noch so toll sein, wirklich überraschen tut mich das Album zu keiner Sekunde. Das ändert nichts an der Qualität der Veröffentlichung, es ist nur ein kleiner Wehrmutstropfen.
Ein experimentellerer Song mehr hätte "Demonicorn" jedenfalls gut zu Gesicht gestanden. Mit zweiundvierzig Minuten ist das Album nicht unbedingt lang - dafür kommt aber auch nie Langeweile auf. Songs wie das thrashige 'Salt To The Wounds' oder der wunderbare Opener 'All Your Lies' müssen sich zudem nicht vor nationaler Konkurrenz à la RAGE oder IRON SAVIOR verstecken. Dementsprechend gilt es, hier eine klare Kaufempfehlung für jeden qualitätsbewussten Leser auszusprechen. Unterstützt eine Band, die seit Jahren alles in Eigenverantwortung auf die Beine stellt und noch dazu mächtig Spaß macht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring