THUNDER AND LIGHTNING - The Ages Will Turn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2016
Mehr über Thunder And Lightning
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Phonector
- Release:
- 09.12.2016
- The Ravaging Overture
- Welcome To The Darkside
- Silent Watcher
- Black Eyed Child
- Eternally Awake
- Columbia
- One Blood
- The Ages Will Turn
- Hysteria
- Mary Celeste
Beste deutsche Schule!
Obwohl die Berliner von THUNDER AND LIGHTNING schon seit länger als einem Jahrzehnt deutschen melodischen Metal auf hohem Niveau spielen, erreichte die Band um Leader Marc Wüstenhagen (Gitarre) bisher keinen höheren Bekanntheitsgrad. Auch nach dem wirklich starken 2014er Werk "In Charge Of The Scythe", das seinerzeit bei mir hoch und runter lief, blieb ein steiler Aufstieg aus. Doch auch ohne großes Label im Rücken gelingt THUNDER AND LIGHTNING mit dem neuen Dreher "The Ages Will Turn" ein erneuter Paukenschlag.
Dieser beschränkt sich nicht auf das wunderschöne Coverartwork, nein, auch inhaltlich passt alles ganz wunderbar. Die Produktion des genannten Bandkopfs setzt die harten Riffs bestens in Relation zum ganz leicht an Oddleif Stensland (COMMUNIC) erinnernden Organ von Sänger Norman Dittmar. Hier war hörbar ein Profi am Werk, denn allein schon der wohlig-warme Klang verführt immer wieder dazu, die Repeat-Taste zu streicheln. Auch am Songwriting gibt's im Grunde nichts auszusetzen. THUNDER AND LIGHTNING verbindet RAGE-Härte ('Eternally Awake') mit hymnischen ORDEN OGAN-Ansätzen ('Silent Watcher'), setzt dabei immer auf eine gelungene Mischung aus hymnischen Refrains und etwas speedigeren Parts. Im direkten Vergleich zum Vorgänger hat die Härte leicht zugelegt, das freut das Stahlherz.
Thematisch dreht sich bei den Hauptstädtern alles um große Geschichten. Da steht die Erkundung der dunklen Mondseite neben dem Geisterschiff 'Mary Celeste', der Titelsong lässt sich als Antikriegs-Statement lesen und 'Columbia' setzt sich gar mit der Story des Videospiels "Bioshock Infinite" auseinander.
Genauso unterschiedlich wie all diese Geschichten sind, so variabel sind auch die Songs gestaltet. Besonders ins Auge fällt natürlich der abschließende Longtrack 'Mary Celeste', der in MAIDEN-artige, dramatische Epikzüge verfällt. Ein weiterer Ohrenschmaus präsentiert sich mit 'One Blood' - das flotte Stück nimmt im Refrain richtig Fahrt auf, wird beinahe folkig und glänzt durch ein Gastsolo von Saitentänzer Máté Bodor (ALESTORM, ex-WISDDOM) noch einmal besonders hell.
'The Ages Will Turn' ist einmal mehr ein mehr als gelungenes THUNDER AND LIGHTNING-Werk, das jeder Melodic-Freak wenigstens antesten sollte. Der Underground ist nämlich eigentlich zu klein für diese hart arbeitende Truppe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring