THUNRAZ - Incineration Day
Mehr über Thunraz
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.11.2024
- Tyrant
- Compactor
- Fragile Automata
- Incinerator
- The Day After
- Eastern Promises
- Spiritual Self-Surgery
Düsteres Genüppel ohne wirkliche Überzeugungskraft.
THUNRAZ-Mastermind Madis Jalakas ist ein ziemlich geschäftiger Mann. Im vergangenen Jahr hat er mit seinem Soloprojekt gleich zwei Platten veröffentlicht, und auch anno 2024 gibt er seinen Senf zur internationalen Death-Metal-Szene hinzu, allerdings nach wie vor auf einem Level, auf dem er Schwierigkeiten haben dürfte, sich mit der Speersitze des Genres ernsthaft messen zu können.
"Incineration Day" ist dabei nicht einmal ein wirklich schwaches Album, jedoch stehen die harschen Growls hier sehr weit im Vordergrund und übertünchen so manches Mal das durchaus ansprechende Werk an den sechs Saiten, das gelegentlich leicht verschachtelt, dann aber auch wieder recht straight aus den Boxen schießt, in der Produiktion aber nicht die angemessenen Räume bekommt. Hinzu kommt, dass die steten Bemühungen, die Platte ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, manchmal im Sande verlaufen. Die clean-Vocals in 'Fragile Automata' beispielsweise bieten eine willkommene Veränderung, sind jedoch nur sehr knapp eingestreut und verschwimmen schließlich wieder mit dem recht eintönigen Gebolze von THUNRAZ. Auch ein Interludium 'The Day After' weckt hier Hoffnungen, die dann aber wieder zerschlagen werden, weil Jalakas und sein Session-Drummer Sean Rehmer nichts Passendes nachsteuern, sondern schnell wieder auf alten Pfaden unterwegs sind.
Eine knappe halbe Stunde recht puristisches Old-School-Genüppel mag man zwar nicht einfach so von der Kante stoßen, wenn es aber so monoton aufgebaut ist wie weite Teile von "Incineration Day", fehlt hier die nötige Überzeugung, sich hier weiter mit entsprechender Begeisterung dem Sound des estischen Acts zu widmen. Die sieben Songs mögen ein paar erhellende Momente haben, aber davon nicht ausreichend, um die Repeat-Schleife zur Selbstverständlichkeit zu erklären. Die Szene ist schlichtweg zu stark, als dass dies der Fall sein könnte.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes