THURIFER - River Red (EP)
Mehr über Thurifer
- Genre:
- Progressive Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 30.05.2025
- Distorted Dream
- Seven
- The River Red
- Witness
- Judgement
Guter Einstand für die MASTODON-Liebhaber aus Finnland.
Atmosphärische Melodien, rohe Intensität und groovende Riffs werden uns von den Finnen THURIFER versprochen, die gerade mit der EP "River Red" ihr Debüt geben. Gänzlich unbekannt ist die Besetzung dabei übrigens nicht, denn mit Sänger und Gitarrist Jukka Salovaara haben wir hier einen Musiker an Bord, der bei DAWN OF SOLACE aktiv war. Unterstützt wird er bei seiner neuen Unternehmung von Gitarrist Niko Meriläinen, der primär für die Leads verantwortlich ist, Schlagzeuger Tommi Hirvonen und Bassist Jukka-Pekka Nissinen.
Und was hat uns der Fünfer auf der ersten Kurzrille kredenzt? Nun, das ist gar nicht so einfach zu sagen, denn nach den ersten Sekunden des Openers 'Distorted Dream', wo uns groovende Riffs und wuchtige Shouts begrüßen, lag mir direkt der Vergleich zu Kollegen wie LAMB OF GOD auf der Zunge. Doch nach knapp einer Minute schlägt die Nummer plötzlich einen ziemlich fiesen Haken und biegt scharf in Richtung Prog Metal ab. Die nun präsenter eingesetzten Klargesänge bringen THURIFER plötzlich sogar ins MASTODON-Fahrwasser, wobei der extrem melodische Refrain noch eine Nummer weitergeht und sogar Prog-Titanen wie DREAM THEATER als Inspiration erkennen lässt. Ganz geht der durchaus abwechslungsreiche Stilmix hier zwar noch nicht auf, doch das gebotene Handwerk und die diversen Versatzstücke des Sounds lassen auf Großes hoffen.
Und ja, 'Seven' gefällt mir im Anschluss mit melodisch veranlagter Ausrichtung noch einmal deutlich besser. Eingesetzt als Würze in einem ansonsten eher einprägsamen und proggigen Track gefallen mir die herben Shout-Versatzstücke im Gegensatz zum Opener nämlich plötzlich ebenfalls. Und auch 'The River Red' funktioniert trotz gesteigertem Härtegrad unheimlich gut, wobei es erneut die melodischen Momente sind, die mich so richtig abholen. Dass mir da das melancholisch-verträumte 'Witness' ebenfalls gut reinläuft, versteht sich fast schon von selbst, wobei ich auch insgesamt finde, dass die Nummer einen schönen Kontrast zum übrigen Material der EP bildet und eine neue Seite des Bandsounds zeigt. 'Judgement' greift zum Abschluss dann noch einmal alle Inspirationen auf, vermengt diese aber zu einem durchaus gelungenen Cocktail, der trotz guter sechs Minuten Spielzeit zu keiner Zeit langatmig wird und vielleicht am besten aufzeigt, wie THURIFER in der Zukunft klingen könnte.
"River Red" ist insgesamt eine Platte, die für das Quintett auf eine große Zukunft hoffen lässt. Der Stilmix ist spannend und durchaus frisch, das Handwerk auf starkem Niveau, und auch kompositorisch machen die Finnen gerade hinten raus schon vieles richtig. An der Dosierung der brutaleren Passagen muss zwar noch gearbeitet werden, doch auch mit kleinen Makeln ist "River Red" schon jetzt eine EP, die ihr als Fan von Kollegen wie MASTODON einmal antesten solltet.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs