THY MAJESTIE - Hastings 1066
Mehr über Thy Majestie
- Genre:
- Symphonic Power/Speed Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 30.09.2002
- Rerum Memoria
- The King And The Warrior
- Intro
- Echoes Of War
- The Sight Of Telham Hill
- Incipit Bellum
- Intro
- The Scream Of Taillefer
- Intro
- Anger Of Fate
- Intro
- The Pride Of Housecarl
- Through The Bridge Of Spears
- Demons On The Crown
"Hastings 1066" - In jenem Jahre und an eben jenem Orte ward König Harold II. vernichtend geschlagen vom normannischen Heere Wilhelm des Eroberers und Englands Schicksals ward auf immer gewandelt. So lasset Euch von den Barden THY MAJESTIE bei der Hand nehmen und auf eine historische Reise in ferne Zeiten führen. In epischen Erzählungen werden vergangene Begebenheiten - leider nicht gänzlich fern von Befangenheit - zu neuem Leben erweckt und als Metal-Oper vertont.
Die italienischen Newcomer wandeln musikalisch auf den Spuren ihrer Landsmänner RHAPSODY, ohne jedoch ausgetretene Pfade nachzutrampeln - bei weitem nicht! Symphonic Power/Speed Metal der Königsklasse wird dem Hörer geboten, der natürlich im Ansatz Parallelen ziehen lässt - wer denkt, man müsse mit jeder neuen Band das Rad der Musikentwicklung neu erfinden, wird ein ewig enttäuschtes Dasein führen -, aber durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Einzigartigkeit besticht. Arrangements, Instrumentierung und Gesang wissen in allen Einzelheiten zu begeistern, jedoch ist die CD aufgrund ihrer Komplexität teilweise erst nach einigen Durchläufen zugänglich und überfordert vielleicht das eine oder andere, klassisch weniger geschulte Ohr - das hier ist kein Album für eine nebensächliche Hintergrundbeschallung! Wem das zweite, verstärkt symphonisch-klassische Werk von RHAPSODY besonders gefiel, der liegt bei "Hastings 1066" genau richtig! Euch erwartet ein enorm atmosphärisches Klanggebilde, getragen von orchestralem Bombast, majestätischen Chören - die das Werk dominieren und einzigartig machen -, wundervollen mittelalterlichen Passagen und neoklassisch-progressiven Strukturen, die beginnend mit dem filmreifen, göttlichen Intro "Rerum Memoria" den Hörer in ihren Bann ziehen.
Bei aller Komplexität kommen allerdings auch die Wurzeln des Power/Speed Metal nicht zu kurz, wie bereits der eigentliche Opener "The King And The Warrior" beweist, der ohne ausladende Chöre und Orchester eher aus der Art schlägt, aber genau das passende Futter für die Headbanger-Fraktion liefert. Der Komplexitätsgrad nimmt dann im Laufe des Albums zu und formt ein kohärentes, in sich geschlossenes, konzeptionelles Meisterwerk sondergleichen. Einziger Wermutstropfen ist das Faktum, dass der sehr gute Gesang von Dario von so viel Struktur gelegentlich erschlagen wird.
Standing ovations meinerseits an den neuen Stern am Genre-Himmel und eine respektvolle Verneigung vor diesem geballten Beweis musikalischer Kunstfertigkeit.
Anspieltipps: The Sight Of Telham Hill; Anger Of Fate; Demons On The Crown
- Redakteur:
- Andreas Jur