THY ROW - Unchained
Mehr über Thy Row
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 24.09.2021
- Road Goes On
- The Round
- Unchained
- Horizons
- Hidebound
- Just Fine
- Down On Your Knees
- The Downfall - Killing All Inside
- The Downfall - Beyond Reason
- The Downfall - Fragments Of Memory
- Blue Blood (Cover X Japan)
Ein überdurchschnittliches Debüt.
"Unchained" ist das erste Album der finnischen Gruppe THY ROW nach einer EP. Und gleich bei ihrem Langspielerdebüt hat die fünfköpfige Band eine respektable Leistung abgeliefert. Angenehm fällt das Fehlen von Scheuklappen auf: Während sich viele andere junge Gruppen musterschülerhaft bemühen, nicht ihre selbstgewählte, enge stilistische Schublade zu verlassen, flanieren die Jungs von THY ROW selbstbewußt zwischen Hardrock und Metal. Dafür konnten auch Mitglieder von OCEANHOARSE, WINTERSUN und anderen Formationen für Gastbeiträge gewonnen werden.
Auf "Unchained" sind der Truppe nicht durchgängig, aber mehrheitlich gute Melodien und Arrangements gelungen. So finden sich gleich im ersten Drittel der Scheibe einige kompakte Kracher wie 'The Round' oder das Titelstück. Doch nachdem etwa bei 'Horizons' die Brücke Spannung aufgebaut hat, kann der leiernde Refrain diese nicht aufrechterhalten, hinzu kommt ein abruptes Ende. Wenn die Melodien schwächer werden, macht auch der eigentlich recht gute Sänger eine schwächere Figur. Erinnert er in den gelungenen Momenten manchmal an den unvergessenen Ronnie James Dio, neigt er hie und da zum Raunzen, in 'Hidebound' werden die Grenzen zum Sprechgesang fließend. Ebenso schwanken die Leadbreaks zwischen ganz nett und richtig stark, etwa in 'Just Fine'.
Doch es scheint, als hätte sich THY ROW das Beste bis zuletzt aufbewahrt. Da ist zum einen die Powerballade 'Down On My Knees', die durch Melodie, Spannungsbogen und Soli überzeugt. Dem folgt das metallische Tripel 'The Downfall', das stellenweise Prog-Territorium betritt. 'Killing All Inside' lässt durch die Bassgitarre in der Einleitung aufhorchen, in das recht aggressive 'Beyond Reason' ist gekonnt ein melodisches Solo eingebaut, und 'Fragments Of Mercy' präsentiert sich trotz eher kurzer Spieldauer variabel, ohne seinen Metalcharakter zu verwässern.
Alles in allem macht die CD trotz einiger Schwächen einen guten Eindruck. Jedoch habe ich die Vermutung, dass der Band der Mut zu größeren Würfen gefehlt hat. Jeder Track bleibt unter fünf Minuten, und nicht nur 'Horizons' endet Knall auf Fall. Da sollte man sich künftig ruhig mehr trauen und zutrauen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser