THYRATHEN - Lakonic
Mehr über Thyrathen
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Floga
- Release:
- 01.11.2024
- The Throne Of Micro-Cosmos (Foolishness)
- Religious Agonies
- Matter, Void, Sperm
- De Rerum Natura
- Η Πόλις (The Philosophical Poem)
- Void, Matter, Sperm
- Scales & Sword (The Fall Of Justice)
Philosophen auf Sinn- und Tonsuche.
THYRATHEN ist eine Band aus Griechenland, die 2011 gegründet wurde, erst zehn Jhre später spielte sie ihr Debüt ein. Mit "Lakonic" erscheint nun ihr Zweitwerk. Wie immer im Black Metal aus Hellas, spielt der zeremonielle Charakter eine Hauptrolle. Man meint, sich vor einer hellenischen Villa zu befinden. Beschwörende, orakelhafte Gesänge stimmen auf das Treffen mit geheimnisvollen Philosophen ein, die später den Schierlingsbecher vorgesetzt bekommen. Epische, antike Landschaften ziehen an unseren Augen vorüber, poetische Texte und Songs, die nicht immer dem Strophe-Chorus-Strophe-Rhythmus folgen, sondern sich gern abseits ins Dornengebüsch schlagen, wo Töne einer verlockenden Leier zu hören sind, der zu folgen sich THYRATEN sofort entschließt.
Die überlangen Tracks setzen auf Breaks und den Mix aus Klarstimmen und Growls. Die Songs sind im Grunde bis auf die Grollstimme weniger Black als Heavy Metal. Auch wenn sich unentwegt große Verzweiflung am Firmament Bahn bricht und man wirklich nicht konstatieren kann, dass die Band nicht Abwechslung bietet, so bleibt doch wenig hängen und alles wirkt sehr unstrukturiert, trotz glasklarer Produktion. Einfach machen die Griechen es einem nicht. Ob nun 'Throne Of Micro Cosmos' oder 'Matter, Void, Sperm', ein Titel, der seltsamerweise in veränderter Wortreihenfolge später als 'Void, Matter, Sperm' in Variation zu hören ist oder 'De Rerum Natura', die Songs bauen kaum echte Spannung auf. Vielleicht liegt es auch an mir, hätte ich einen Doktor in Philosophie, wäre es möglicherweise anders.
In dem 'Matter'-Song erinnert die Passage mit den zahlreichen Kämpferstimmen an THYRFING zu Zeiten, als die noch wild eroberten und mit Äxten Zöpfe kürzten, kurz gesagt, deren Debüt. Ich entdecke in keinem Song führende Leads. Die schrägen Passagen mit der manchmal etwas enervierenden, krächzend-verzweifelten Kriegerstimme werden von Akustikparts kontrastiert, die etwas Atmosphäre erschaffen, bevor das Gebrülle erneut losgeht. Mir ist das zu unausgegoren und durcheinander geraten, ein Problem, das ich mit einigen der zuletzt rezensierten Black Metal-Bands habe.
Am Ende tönt THYRATEN wie am Anfang, ich musste nachsehen, ob ich mich im Eröffnungstrack befinde, das vorletzte Lied führte auch nicht weiter von der Hellenenvilla weg, trotz gelegentlicher orientalischer Einsprengsel. Ich wusste mir aber zu helfen: Ich sprang mit Altmeister Sokrates, Platon, dessen Schüler Aristoteles, dazu mit Epikur und Zenon in den Pool und wir spielten Wasserball, der Sport war schon damals populär.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Matthias Ehlert