TIBERIUS - Singing For Company
Mehr über Tiberius
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.03.2025
- New Revelation
- Soul Saviour
- Tip Of The Spear
- Mosaic
- Singing For Company
- Juggernaut
- The Iliad Flow
- Touch The Past
Einer der Höhepunkte des diesjährigen "ProgPower Europe"-Festivals.
Die sympathischen Schotten von TIBERIUS habe ich bei der Vorbereitung auf das diesjährige "ProgPower Europe" entdeckt, wo die Band am Sonntag dann mit einer großartigen, energetischen Show viele Fans gewann. Mich hatten sie schon zuvor beim Test überzeugt, vor allem der im März erschienene aktuelle Langdreher "Singing For Company" läuft hier seit Wochen in Dauerrotation.
Die Gründe dafür sind dann auch recht schnell gefunden. Geboten werden acht eher kompakte Songs zwischen vier und knapp unter sieben Minuten Länge, die Anspruch und Eingängigkeit hervorragend verbinden. Während die Gitarrenfraktion um Jahan Tabrizi und Chris Fisher komplexe Rhythmen und technische Kabinettstückchen im Sekundentakt zaubert, schwebt die manchmal an Myles Kennedy erinnernde Charakterstimme Grant Barclay mit Leichtigkeit darüber und verzückt mit Gesangsmelodien, die relativ schnell im Großhirn haften bleiben. Beste Beispiele sind 'Tip Of The Spear', wo man relativ flott 'Feed me please my oracle' mitsingt, und der Titeltrack, wo vor allem 'sing your song for me - I want to hear it' wie Honig in den Lauschern kleben bleibt.
Gerade die komplexe Instrumentalarbeit ist es, die dafür sorgt, dass sich "Sing For Company" nicht abnutzt, wie man es von relativ eingängigen Werken vielleicht erwarten könnte. Auch die Rhythmusfraktion um Bassist Ryan Anderson und Schlagzeuger Nick Kelly schafft es, immer wieder Akzente zu setzen, so schon mit feinen Taktverschiebungen im eröffnenden 'New Revelation'.
Ein bisschen schwer tue ich mir dabei, euch gute Referenzen an die Hand zu geben. VOICES FROM THE FUSELAGE war deutlich Keyboard-lastiger, aber im Gesangsbereich stellenweise ähnlich eingängig, TESSERACT und PERIPHERY sind sicher für die Gitarristen ein Einfluss, auch von MESHUGGAH haben die Jungs bestimmt schon einmal gehört. Doch so richtig passt das alles nicht, weil TIBERIUS bei aller Komplexität ein untrügliches Gespür für Melodien hat und die kräftigen Vocals immer clean vorgetragen werden.
Dass die Band nach zehn Jahren, zwei Alben und zwei EPs immer noch ohne Label ist, ist der eigentliche Skandal an der Geschichte. Hoffen wir, dass beim "ProgPower Europe" ein paar Labelmenschen ganz genau hingeschaut und hingehört haben. Ein bärenstarkes Album, das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weit oben in meinen Top-20 des Jahres landen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk