TIDAL SHOCK - Riffs Of Ha
Mehr über Tidal Shock
- Genre:
- Psychedelic Rock / Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.11.2024
- Collimation/Refractor
- Umbra Planetae
- Variable Star
- Interstellar Orbiter
- Caplan Thruster
- Riffs Of Ha
Instrumentales Donnerwetter mit sphärischen Mangelerscheinungen.
Grundsätzlich bin ich immer relativ schnell für instrumentalen Psychedelic Rock zu begeistern, vor allem wenn die jeweils beteiligten Musiker es binnen kürzester Zeit schaffen, eine Atmosphäre zu kreieren, in der wabernde Gitarrensounds und spacige Fragmente zu einer packenden Einheit werden und man gar nicht mehr viel tun muss, um sich von den einzelnen songs wegbeamen zu lassen. Und grundsätzlich könnten auch die Musiker von TIDAL SHOCK derartige Effekte erzielen, ihr zeitweise straightes Riffing effizient einbauen und am Ende auch ähnlich begeistern wie die oftmals zitierten Wegbeereiter dieses Sounds.
Doch die Griechen entscheiden sich zeitweise für eine andere Herangehensweise und setzen die Prioritäten nicht zwingend bei der Installation einer mitreißenden Atmosphäre, sondern eher bei der Demonstration ihrer handwerklichen Fähigkeiten - und das macht hier dann auch einen gewaltigen Unterschied. So dreht TIDAL WAVE den HAWKWIND-Spirit durch den riffbetonten BLACK SABBATH-Fleischwolf, setzt immer wieder auch auf etwas dreckigere Retro-Noten, möchte aber auch nie verbergen, dass die hier aktiven Musiker an ihren Instrumenten einiges auf dem Kasten haben. Eine Nummer wie 'Caplan Thruster' beispielsweise hat bei ihrem Balanceakt dann gleich auch gehörig zu kämpfen: Einerseits sind die Stoner-Gitarren mit ihrem psychedelischen Versatz durchaus angenehm zu hören und treten nebenbei auch mächtig in den Allerwertesten, jedoch begibt sich TIDAL SHOCK hier zu sehr in eine Wiederholungsschleife, unter der das Stimmungsbild zum Ende hin leidet - und dabei wäre in der sphärischen Aufbereitung sicherlich mehr drin gewesen.
Und dieses Kreuz tragen die sechs Songs von "Riffs Of Ha" irgendwie dauerhaft mit sich; fingerfertig und gewieft gehen die Musiker ans Werk, doch der endgültige Output könnte hin und wieder etwas mehr Seele haben, um auch flächendeckend zu begeistern. Denn diese Eigenschaft ist "Riffs Of Ha" letztlich nur partiell zu eigen, was angesichts der wirklich starken Veranlagung von TIDAL SHOCK ein wenig bedauerlich ist. Reinhören sollte man als Fan der Materie aber sicherlich, weil die Griechen trotz allem vieles richtig machen und gerade in Sachen Riffgewalt schon völlig auf der Höhe sind.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes