TIMEWORN - Venomous High
Mehr über Timeworn
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fysisk Format
- Release:
- 02.06.2017
- Measure Of Gold
- All Chiefs
- The Trail
- Black Peak Blues
- The Infectious Gloom
- Ur Syntax
- Night Of Owls
- Traitors To The Crown
- Venomous High
Post Metal ist mal wieder DAS Ding
Die einfache Formel des Post Metals funktioniert bei TIMEWORN zwar über weite Strecken, doch die Jungs aus der norwegischen Hauptstadt wollen sich selbst in einem sehr freizügigen Genre wie dem ihren nicht auf bestimmte Formeln beschränken lassen und erweitern ihren Sound mit zahlreichen Nuancen aus dem düsteren Bereich.
"Venomous High" klingt bisweilen so, als würde die brachiale Gewalt des Sludge Metals mit einigen Visionen aus der Gothic-Szene aufeinandertreffen, ohne dass die teilweise recht deutloichen Kontraste sich hierbei widersprechen würden. Denn es sind nur einzelne Facetten, die in der gewohnten Materie ergänzt und hinzuaddiert werden. Doch es sind diese Facetten, die TIMEWORN auch auf dem zweiten Album eine Menge Eigenständigkeit sichern.
Doch auch sonst ist "Venomous High" nicht das Standard-Album, das den gängigen Schemata der Szene folgt. TIMEWORN gibt sich arg verspielt, kostet die instrumentalen Passagen in den längeren Songs besonders intensiv aus, steuert zwar auch ausreichend brachiale Gewalt bei, ist aber stets bemüht, die Intensität der sphärischen Stilmittel in den Vordergrund zu stellen. Dass dabei auch einige klebrige Melodien entstehen, ist an sich nicht ungewöhnlich, in allen neun Stücken aber doch irgendwie auffällig. TIMEWORN erzeugt eine gewisse Dramaturgie, stützt sie mit vielen feinen Harmonien und verzichtet eben nicht darauf, auch mal ein paar Hooklines zu verankern. Die Songs haben einen deutlichen Wiedererkennungswert, der sich auf diesen Melodien, aber auch auf der eindringlichen Performance stützt, die zu den weiteren Trümpfen der jungen Norweger gehören.
Am Ende ist "Venomous High" jedenfalls ein weiteres dieser unglaublich starken Post-Metal-Alben, die in diesem Jahr scheinbar schon an den Bäumen wachsen, so groß ist ihr quantitativer und gleichzeitig qualitativer Output. TIMEWORN ist der Name, den man sich merken muss - und ihr zweites Werk die Scheibe, die man nicht stehen lassen darf!
Anspieltipps: Measure Of Gold, The Infectious Gloom, Venomous High
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes