TO KILL ACHILLES - Something To Remember Me By
Mehr über To Kill Achilles
- Genre:
- Post Hardcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Arising Empire
- Release:
- 05.02.2021
- Fourpercent
- In Vain
- Luna Et Altum
- Oh God, I've Never Felt This Low
- Black Marble
- When You Live With Ghosts, You Don't See The Dead
- Agnostic
- On My Mind
- There's No Right Way To Say This...
- Venom
- We Only Exist When We Exist Together
- 21:36
- Beautiful Mourning
- Something To Remember Me by
Wichtige Message, vielleicht eine Spur zu plakativ. Musikalisch stark.
Beim neuen Output der Briten TO KILL ACHILLES ist es unmöglich die Geschichte auszublenden, die das Album erzählt: "Something To Remember Me By" ist die Geschichte eines Jahres aus dem Leben eines Mannes in seinen Mittzwanzigern. Jedes Lied steht für einen Monat dieses Jahres, zwei Tracks beschreiben Reflektionen. Am Ende des Jahres begeht er Selbstmord.
Was dem Protagonisten widerfährt, sind Dinge, die den Bandmitgliedern in den vergangenen Jahren tatsächlich passiert sind. Ein Album also, in dem es um Aufarbeitung geht. Aber auch darum, Anderen Mut zu machen, über die eigenen Gefühle und Probleme zu sprechen und sie eben nicht stillschweigend runterzuschlucken und letztlich möglicherweise daran zu zerbrechen.
Lyrisch werden diese Inhalte sehr deutlich transportiert. Keine Schnörkel, keine Umschreibungen, keine Poesie. Das ist einerseits interessant und erfrischend, andererseits werden die Texte dadurch eine Spur zu plakativ. Das ist bei der Intention der Band verständlich und passend; zum vertraulichen Gespräch anzuregen und Menschen zu motivieren, sich in schwierigen Situationen zu öffnen. Musikalisch schwächt es das Album jedoch ein wenig ab, weil der Fokus damit automatisch auf den Vocals liegt. Und ein Anhören des Releases aus purer Lust an der Musik fast unmöglich wird.
"Something To Remember Me By" hat jedoch auch musikalisch einiges zu bieten: Starke Gitarrenriffs, eine druckvolle, raue Produktion, Start-Stopp-Dynamiken und emotionale Vocals, die (fast) ausschließlich aus den Screams des Sängers Tindal bestehen. Die Leadgitarre setzt sich immer wieder gekonnt in Szene, ohne dabei aufdringlich zu sein – ähnlich wie bei AUGUST BURNS RED, wenngleich JB Brubaker unerreicht bleibt. Die Riffs sind mal klirrend kalt, im nächsten Moment melancholisch, dann wieder emotional verspielt. Ein Hörgenuss auf ganzer Linie.
Hier und da gibt es für mich kleine Unstimmigkeiten. Der Versuch, 'Luna Et Altum' am Ende mit einer Klaviermelodie aufzubrechen, misslingt total. In 'Black Marble' verfällt Tindal in einen fast weinerlichen Sprechgesang, der eine Spur zu unsauber ist. Der finale Titeltrack ist sehr roh und simpel gehalten - was zu seinem Thema passt, allerdings nicht zum musikalisch hohen Niveau des restlichen Albums.
Insgesamt ist das neue Album von TO KILL ACHILLES ein Werk, das beim ersten Hördurchgang solide klingt und mit jedem weiteren Durchlauf wächst. Wie gesagt: Die plakativen Texte erschweren zunächst den Zugang zur Musik. Doch ist diese Barriere erst mal überwunden, wird "Something To Remember Me By" stärker und stärker und entwickelt eine einzigartige Schönheit.
Visuell ist vor allem das Video zu 'Oh God, I've Never Felt This Low' hervorzuheben. Das auch musikalisch ein absoluter Anspieltipp ist, gemeinsam mit '21:36' und 'When You Live With Ghosts, You Don't See The Dead'.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper