TO OBEY A TYRANT - Frigore Inferni
Mehr über To Obey A Tyrant
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Seek & Strike
- Release:
- 21.02.2025
- I, Apollyon
- Obsidian Sol
- Dawnbreaker
- Frigore Inferni
- Prince Ov Death
- Winter's Rite
Deathcore-Hammer mit Luft nach oben.
Die vielleicht brutalste und extremste Ausprägung des Metalcore, der Deathcore, ist seit den Zweitausendern präsent und kommt immer wieder in größeren und kleineren Wellen der Beliebtheit ans Tageslicht. Zeitweise sprossen Bands des Genres wie Pilze aus dem Boden, und versanken daraufhin auch genauso schnell wieder in Selbigen. Um in diesem Bereich bestehen zu können, bedarf es viel Kreativität, Ehrgeiz und den Drang, weitere Grenzen auszuloten. TO OBEY A TYRANT hat diese Ansprüche und versucht nicht nur in die Fußstapfen von Bands wie LORNA SHORE zu treten, sondern das Maß an Brutalität auf ein neues Level zu bringen. Nach dem Debütalbum "Conjuring Damnation" (2019) und dem Silberling "Omnimalevolent" (2022), kommt nun die EP "Frigore Inferni", welche den nächsten Meilenstein setzten soll.
Stellt sich nun die Frage, ob die Truppe aus England einerseits die eigenen Ansprüche erfüllen und andererseits den nächsten Schritt in Richtung Headliner machen kann, um aus dem Underground hervorzutreten. Hier gibt es sowohl ein ja, als auch ein nein. Aber Stück für Stück beziehungsweise Shout für Shout.
Die auf die Fahne geschriebenen Ambitionen, ein neues Level an Aggressivität und Brutalität zu erreichen, werden absolut erfüllt. Messerscharfe Riffs, gepaart mit fiesen Breakdowns und einer brachialen Stimme, welche zwischen kreischendem Getöse und gutturalen Growls pendelt, sind zwar stereotypisch, aber durchweg auf dem angepeilten Niveau. Extrem vielseitig präsentiert sich TO OBEY A TYRANT auf der neuen EP und packt eine Vielzahl von Themen in die Songs, was die einzelnen Tracks sehr komplex macht.
Dies ist Fluch und Segen zugleich, da zwar von Eintönigkeit keine Rede sein kann aber ein durchgängiger Hörfluss nur bedingt zustande kommt. Die Wechsel der einzelnen Passagen prasseln, teils unvorbereitet, auf den Hörer ein und lassen einen hin und wieder kurz innehalten, um sich neu zu sortieren. Erst im zweiten Durchlauf werden die Strukturen und Arrangements etwas klarer und einzelne Ankerpunkte bleiben im Kopf hängen. Zu diesen gehören vor allem die mit Keyboards unterstützten Refrains à la LORNA SHORE. Mit 'Obsidian Sol' und dem Titeltrack 'Frigore Inferni' gelingen den Dienern des Tyrannen zwei beispielhafte Songs, die absolut sauber durchlaufen und eine typische Mischung aus Härtegrad und Eingängigkeit haben.
Die Band hat es mit "Frigore Inferni" geschafft, ihren Stil zu bekräftigen und die sich selbst gesetzten Ziele der Limitauslotung umzusetzen. Im Vergleich zum Vorgänger "Omnimalevolent" klingt die neue EP auch erwachsener und auskomponierter, wenn auch noch nicht immer perfekt. Um einen durchgängig sauberen Hörverlauf zu bekommen, müssen hier und da noch ein paar Steine aus dem Weg geräumt werden, welche sich in Form von zu vielen drastischen Themenwechsel darstellen. Dass TO OBEY A TYRANT das Zeug dazu hat, ist in einzelnen Songs erwiesen. Eine Entwicklung ist deutlich erkennbar und die nächsten Scheiben werden Zeigen wohin die Reise geht.
Anpieltipps: Obsidian Sol, Frigore Inferni
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Norman Wernicke