TOHPATI ETHNOMISSION - Save The Planet
Mehr über Tohpati Ethnomission
- Genre:
- Fusion / progressiver Jazzrock / indonesische Folklore
- Label:
- Moonjune Records
- Release:
- 17.08.2010
- Selamatkan Bumi (Save The Planet)
- Bedhaya Ketawang (Sacred Dance)
- Drama
- Ethno Funk
- Gegunungan (Gateway Of Life)
- Hutan Hujan (Rain Forest)
- Biarkan Burung Bernyanyi (Let The Birds Sing)
- Inspirasi Baru (New Inspiration)
- Perang Tanding (Battle Between Good & Beast)
- Pesta Rakyat (Festive People)
- Amarah (Anger)
Elegant verfrickelter Schrägiefolkjazz on the Rock aus Indonesien.
Was hören Mathcorefetischisten eigentlich zum Chillen?
Vielleicht elegant verfrickelte, angejazzte Weltmusik mit Progrockeinsprengseln wie TOHPATI ETHNOMISSIONs perkussions- und flötenlastiges Album "Selamatkan Bumi (Save The Planet)". Keine Angst, Gitarre gibt es hier auch reichlich zu hören! Schließlich ist dies das Instrument, welches Mastermind Tohpati himself spielt, jedoch stets eingebettet in einen bewegten, schwirrenden, flirrenden Klangteppich - so wie einst auch CARLOS SANTANA in den seligen Siebzigern, bloß dass hier eben noch deutlich jazziger gegroovet wird (in 'Ethno Funk' etwa) oder eben die indonesische Folklore ganz stark im Vordergrund steht wie bspw. in 'Bedhaya Ketawang'. Jazzrock und traditionelle Klänge im Verbund also sollen den Planeten retten.
Zwischen die weitläufig angelegten Fusion-Epen wie den Titeltrack und die bereits erwähnten Stücke sind quasi als Brücken einige offener gehaltene Miniaturen mit einer jeweiligen Spielzeit zwischen knapp zwei und gut vier Minuten gesät, die dennoch ganz eigene Klangwelten darstellen und zum Immer-wieder-Neues-entdecken einladen ('Drama', 'Gegunungan', 'Inspirasi Beru').
Unter den Longtracks ist mir das abgehackt verfrickelte 'Hutan Hujan' ein wenig zu hektisch geraten, das erinnert mich dann doch etwas zu arg an solistisches Griffbrettgerase à la JOE SATRIANI. Doch sobad die besagte Folklore mit ins Spiel kommt, kann mich die TOHPATI ETHNOMISSION überzeugen. Stücke wie 'Selamatkan Bumi' oder 'Biarkan Burung Bernyanyi' bieten immer wieder Verschnaufpausen zum Träumen, Schwelgen und Sichfallenlassen. Neben dem flotten Planetenretter und dem ruhigeren geheiligten Tanz kann mich von diesen längeren Werken vor allem 'Perang Tahding' einnehmen, ein spannungsreiches und energiegeladenes, dabei aber die Nerven und Geduld nicht überstrapazierendes Stück voller Schwung und eigenwilliger Dynamik.
Eingängiger freilich ist der Fünfminüter 'Pesta Rakyat', der auch in westlichen Ohren tanzbar und ausgelassen klingt. Progressiver Jazzrock und fröhliche Ethnorhythmen lassen sich hier bereitwillig auf ein harmonisches Zusammenspiel ein. Fast schon metallisch hingegen mutet das kurze aber wild und giftig zurrende und zischelnde Finale 'Amarah' an.
Offene Ohren für Verfrickeltes und eine gute Portion Geduld sollte schon mitbringen, wer sich über die volle Albumlänge hinweg auf den Sound der TOHPATI ETHNOMISSION einlässt, aber interessant und gut gemacht klingt "Selamatkan Bumi" allemal.
Anspieltipps: Selamatkan Bumi (Save The Planet), Bedhaya Ketawang (Sacred Dance), Inspirasi Baru (New Inspiration), Amarah (Anger).
- Redakteur:
- Eike Schmitz