TOKYO - One World
Mehr über Tokyo
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Membran
- Release:
- 04.07.2014
- One World
- Stand Up
- I'm Free
- If We Don't Believe
- Soon
- It's Springtime Again
- Sea Of Joy
- Fall Into Sleep
- Do You Feel The Thunder
- Children Of Darkness
- Desert Life
Old School, aber nicht altmodisch.
Die kennt bestimmt keiner mehr. Die Frankfurter haben Anfang der Achtziger drei Alben veröffentlicht, von denen vor allem das selbstbetitelte Debüt durchaus einigen Ruhm ernten konnte und mit dem Titeltrack einen Fetenknaller enthielt. Allerdings machte die NDW ihnen nachhaltig den Garaus, und es dauerte 30 Jahre, bis die Band wieder auftrat. Fast in Originalbesetzung, nur Drummer Fritz Matzka war in der Zwischenzeit verstorben. Das Resultat ist ein neues Album namens "One World", das durchaus den Spagat zwischen der guten, alten Zeit und der Moderne häufig schafft.
Während man früher natürlich gerne tief durch Keyboards und Schmalzchöre watete – hey, das waren die Achtziger, das musste so sein – widerstehen die Fünf dem Drang, den Stil unverändert fortzusetzen. Stattdessen startet das Album mit einem zurückhaltenden Rocksong, der sich erst nach ein paar Durchläufen zu einem wirklich starken, ruhigen Ohrwurm mausert. Im Folgenden wird selten mal richtig gerockt wie in 'Stand Up', zumeist bleibt TOKYO im ruhigen Fahrwasser, das gerne auch mal abseitig angereichert wird, wie in 'If We Don't Believe', oder dann doch die Achtziger beschwört, wie in 'I'm Free', 'Soon' oder 'Fall Into Sleep'. Und in 'Sea Of Joy', aber da so großartig, dass es klar das Highlight des Albums darstellt. In der zweiten Hälfte des Albums kommen auch ein paar schwächere Songs zutage, wie das schmalzige 'It Is Springtime Again', 'Children Of Darkness' und 'Do You Feel The Thunder', bevor es mit dem Rausschmeißer 'Desert Life' nochmal hochklassig wird, da dieser Song viel dramatischer ist als alles zuvor Gehörte.
Ist TOKYO nun wieder da? Ja, auf jeden Fall. Ob sie allerdings einen Nerv der Zeit treffen, ist schwer zu sagen, da sie nicht ganz aus ihrer Haut können und einige Lieder dann doch zu wenig mitreißend geraten sind. Über die elf Songs fehlen ein paar griffige Ideen, aber immer, wenn sie ein wenig vom ausgetretenenn Pfad abweichen, wird es interessant. Fans der Band und von gut gemachtem Classic Rock sollten unbedingt zugreifen, alle anderen sollten vorher besser reinhören. Als Anspieltipps gebe ich mal 'One World', 'If We Don't Believe' 'Sea Of Joy' und 'Desert Life' mit auf den Weg.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger