TOMB OF GIANTS - Holding The Flame (EP)
Mehr über Tomb Of Giants
- Genre:
- Heavy Metal / NWOBHM
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 25.07.2025
- The Flame
- Evilnator
- Midnight Devil
- When Destiny Calls
Schöner und traditioneller Heavy Metal aus deutschen Landen.
Aus dem niedersächsischen Melle stammt die Formation TOMB OF GIANTS, die seit dem Jahr 2013 ihr Unwesen im deutschen Untergrund treibt und bisher zwei Langspieler veröffentlicht hat, wobei mein Kollege Jens Wilkens in seiner sehr wohlwollenden Rezension das Zweitwerk "Legacy Of The Sword" augrund der sehr überschaubaren Spielzeit als EP einstufte. Anno 2025 hat sich der Fünfer nun komplett dem Kurzformat verschrieben und serviert uns unter dem Titel "Holding The Flame" eine neue Kurzrille, die mit insgesamt vier frischen Kompositonen erneut dem traditionellen Heavy Metal huldigt.
Dabei braucht man keine zwei Minuten, um im Opener 'The Flame' recht schnell die Vorbilder und musikalischen Einflüsse des Fünfers zu entdecken und zu identifizieren. Gerade die Gitarrenriffs atmen dabei deutlich hörbar die Luft der New Wave of British Heavy Metal und lassen mich sofort an Kollegen wie JUDAS PRIEST oder DIAMOND HEAD denken. Dazu kommt eine subtile und doch deutlich hörbare Vorliebe für Gitarren-Harmonien, womit der Sprung hinüber zu IRON MAIDEN natürlich nicht weit ist. Gerade Fronter Kai Roarside erinnert mit seinem durchaus herben Organ zusätzlich dezent an Blaze Bayley, womit dann auch der etwas rauere Sound dieser MAIDEN-Ära als Referenzpunkt ausgemacht werden kann. Stimmlich ist die Darbietung dabei durchaus solide, ist aber wohl, wie bei Mr. Bayley ebenfalls, persönliche Geschmackssache. Ich finde jedenfalls im Opener der EP erst einmal handwerklich wenige Kritikpunkt, werde vom etwas repetitiven Songwriting der Nummer aber auch nicht gänzlich abgeholt, weshalb der Einstand nur solide ausfällt.
Beim folgenden 'Evilnator' kommt dann noch eine gute Portion ACCEPT hinzu, wobei mich Kai stellenweise gesanglich sogar an den jungen Warrel Dane denken lässt, was ja auch nicht die schlechteste Referenz ist. Ein gutes Gitarrensolo und ein insgesamt starkes Riff überdecken dann auch die Tatsache, dass der Chorus textlich teilweise doch etwas frappierend an 'Am I Evil' von DIAMOND HEAD erinnert. Für mich der erste Anspieltipp der Scheibe, dem mit 'Midnight Devil' sofort ein zweiter zur Seite gestellt wird. Hier dominiert die melodische Gitarrenarbeit, die mir unheimlich gut gefällt. Ja, die mehrstimmigen Gesänge im Refrain könnten mehr Feinschliff vertragen, aber insgesamt macht 'Midnight Devil' sehr viel Spaß. Gleiches gilt für 'When Destiny Calls' bei dem die IRON MAIDEN-Pferde dann endgültig mit TOMB OF GIANTS durchgehen. Die galoppierenden Riffs und Lead-Gitarren schreien jedenfalls geradezu den Namen der eisernen Jungfrauen in den metallischen Nachthimmel, während der Refrain auch ein paar Epic-Metal-Anleihen mitbringt.
Alles in allem ist "Holding The Flame" damit eine EP, die Freunde und Freundinnen des traditionellen Stahls gerne einmal antesten dürfen. Die ganz großen Refrains und Ohrwürmer fehlen den Niedersachsen zwar noch, aber gerade 'When Destiny Calls' macht deutlich, wie viel Potential im Fünfer steckt, gerade dann, wenn man sich etwas mehr in die IRON MAIDEN-Richtung lehnt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs