TOMBS - The Grand Annihilation
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Tombs
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 16.06.2017
- Black Sun Horizon
- Cold
- Old Wounds
- November Wolves
- Underneath
- Way Of The Storm
- Shadows At The End Of The World
- Walk With Me In Nightmares
- Saturnalian
- Temple Of Mars
Nick Cave und Black Metal!
Wenn man im Netz nach dem Namen TOMBS sucht, darf man als Fan traditioneller Metalklänge erst mal schlucken, fallen doch Begriffe wie "Post", "Hardcore" und ähnliches. Klar, dass ich mich total auf die Platte freute, als ich den ersten Durchgang startete (Ironiemodus off). Umso überraschter war ich allerdings, als der Opener 'Black Sun Horizon' in schwedischer Black Metal-Manier über mich hinwegfegte, und auch das folgende, programmatisch betitelte 'Cold' vermochte mit zermalmender Wucht zu überzeugen.
Beide Songs könnten musikalisch größtenteils aus den frühen Neunzigern stammen, die von Erik Rutan (HATE ETERNAL) wirklich geil in Szene gesetzte Produktion erinnert allerdings jederzeit daran, dass seit der Hochzeit des Black Metal 25 Jahre vergangen sind. Genau wie die fetten Gitarren, die auch immer mal wieder gerne thrashige Riffs abfeuern und diese mit dissonanten aber doch majestätischen Leads verzieren ('November Wolves').
Gerade dieser in Klammern gesetzte Song geht auch als einer der Höhepunkte (neben dem deathmetallischen, an spätere ENTOMBED erinnernde 'Shadows At The End Of The World') durch, vereint er doch den Schwarzmetall erstmals mit wavigen Elementen im Gesang und einem geilen Schlusssprint. Und an dem wavigen Gesang scheinen die Amis dann auch Gefallen gefunden zu haben, setzen sie diesen doch im nachfolgenden 'Underneath' flächendeckend ein und zeigen ihre postrockige Seite zum ersten Mal in voller Pracht. Und - Überraschung - es überzeugt sogar einen Postrock-Hasser, mehr noch: es gefällt und erinnert an die Zeiten, als in Gothic-Clubs noch richtig geile Mucke lief.
Auch wenn neben den erwähnten Songs auch weniger Zwingendes, wie etwa 'Way Of The Storm' (rauscht nach Industrial-mäßigem Beginn erst mal an mir vorbei), auf der Platte vertreten ist, kann man festhalten, dass "The Grand Annihilation" für aufgeschlossene Schwarzheimer ein gefundenes Fressen sein dürfte. Sollte man in Zukunft den Dark Wave-Gesang, der später fast schon dominiert und irgendwann etwas nervt, ein bisschen weniger inflationär einsetzen, springt bei meinem nächsten Review auch definitiv mehr als die sehr guten sieben Punkte raus. Versprochen!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Michael Meyer