TOMBTHROAT - Bloodred History
Mehr über Tombthroat
- Genre:
- Death Metal Brutal
- Label:
- Twilight
- Release:
- 26.01.2007
- Bloodred History
- In The Arms Of The Lord
- Hypnotized
- Here Cums The Pain
- A Lesson In Fear
- Resignation
- Soultrade
- The Downfall Of Mankind
- Terrorized
- Dirty Bastard Never die
- Bloodstained
Die Pfalz hustet mal wieder ein deftiges Wintergrunzpaketchen aus. Verantwortlich hierfür sind die Frankenthaler TOMBTHROAT, welche seit ihrem 1999er Demo kontinuierlich ins Bluten eingreifen. Nun feiert die Band Zehnjähriges. Da kommt eine Übersicht über Können und Zusammenfassen bisheriger Spielfreude gerade recht. Das gerade erschienene "Bloodred History" ist nunmehr Auswurf Nummer sechs der Unentwegten. Der Vierer pflegt den eher klassischen Death-Metal–Ansatz und fährt damit wohlig gut. Weil geradeaus. Geradezu. Die vierzig Minuten fallen keiner langen Weile anheim. Das kann sich der geneigte Hörer ja auch wünschen, wenn sich eine Scharr Verruchter nun schon seit einer Dekade den Arsch abspielt.
Der Frontmaat "Evil Ass" röhrt sich die Haare vom Stöpsel und wird oft von einer schaurigen Unterhintergrund-Stimme unterstützt. Da wirkt's gleich noch höllennäher. Professionalität im Riffing wird beiden Flanken beschieden, beim zweiten oder dritten Durchhören fällt die Spielfreude der Klampfklabauter auf, welche mit gekonnter Totalrasur überm Gesicht zu bestechen wissen. Der Bühnen-Symmetrie hilft jenes ungemein. Alle an Deck? Nun, das Gruppenbild des Klopfgeschwaders vervollständigt der Schlagwerker Alex, der ein ums andere Mal groovige Breaks einzuleiten weiß. Er scheint der Spaßmann in der Horde zu sein, sein Frohsinn lässt sich auf diversen Bandbildern herauslesen. Die Chemie der Blutbrigade stimmt, und - das merkt der kritische Metalkopf sofort - kopfüber geht's hinein in die blutrote Musike, kaum ist der eine Song veratmet, da hämmert schon der nächste Fiesling ins Gehör.
Aufgefallen ist meinem Amboss der Titel gebende Hass, der Nachfolger 'In The Arms Of The Lord', wobei nicht wirklich ersichtlich wird, in wessen gierige Fänge sich der Protagonist verheddert hat. Ich vermute, eher in denen des Schwefelstinkers, denn der weiße Lord kommt da textlich nicht so gut weg. Eine ausgesprochene Empfehlung hänge ich an 'Hypnotized' – der auch auf der Webseite der Band inhaliert werden kann. Und in diesem Sinne geht es auch munter weiter: TOMBTHROAT macht nicht den Fehler, sich auf ein bis fünf Elementen klassischer Hartmusik auszuruhen, eher wird Neues ausgeprobt und fröhlich eingeschlagen.
So richtig hebt sich keiner der Hass-Knacker ab, so richtig bleibt auch keiner zurück. Die Aussage sei erlaubt: TOMBTHROAT erfindet das Genre nicht neu, weiß aber durch Erfahrung und Spielfreude sämtliche Klippen der Ödnis zu umlotsen. Peinliches Newcomer-Veränderungs-Gebaren vermisse ich hier ebenso wie großkotzige Überproduktion oder die Überbeanspruchung frickeliger Zwischenparts. So segelt denn die Todesbarke TOMBTHROAT energisch voran, ohne dass sich die Matrosen die Pfoten schwielig schrubben. Immer auf dem Deckboden geblieben und vorangestürmt. Ja nicht über Bord gehen, weil man sich zu weit über die Genregrenzen gelehnt, schnell fällt man hinein ... ins Meer des Blutes und der Bedeutungslosigkeit. Das kriegt man ja bekanntlich nur schwer wieder behoben. Aber ums Untergehen - um das Verschwinden in blutleerer Historie - braucht sich dieser blutrote Stampfdampfer samt Bes-aaargh!-tzung hier keinerlei Sorgen zu machen.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben