TORMENT OF SOULS - Zombie Barbecue
Mehr über Torment Of Souls
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- The Finest Noise
- Release:
- 04.01.2014
- Blooddawn
- Zombie Barbecue
- Schrei!
- Die Hure 3
- Bone Stone Brain
- Es Geht Zu Ende
- Sore Intestines
- Galgenmann
- The Walking Dead
Melozombies...
Blutverschmierte Zombies räkeln sich wollüstig auf dem Frontcover von TORMENT OF SOULS' viertem Werk "Zombie Barbecue". Langsam kriechen sie ihren Opfern entgegen, um ihnen die Hirnmasse aus dem Schädel zu saugen. Voller Vorfreude auf stumpfsinnigen Goremetal lege ich also den Longplayer in den Slot des CD-Players, doch was dröhnt mir da entgegen? Wo bleibt den hier der Soundmatsch und der Gitarrenbrei? Das schön illustrierte Digipack im Comicstil täuscht. Wer bei den sechs Metalheads Death Metal à la MORTICIAN erwartet, wird wohl oder übel enttäuscht werden. Aus den Boxen dröhnt richtig fetter, grooviger Melodie Death der härteren Gangart. Freunde von KATAKLYSM, AMON AMARTH und mittleren HYPOCRISY werden hier auf Zombie-mäßige Art verspeist. Immer wieder unterbricht eine ausdrucksstarke Melodielinie das ansonsten ziemlich brutale Geknüppel und zerreißt zugleich die ultratiefen Vocalpassagen. Für meinen Geschmack fällt das Werk deswegen leider auch etwas zu soft aus.
Sicherlich ist "Zombie Barbecue" soundtechnisch wesentlich heftiger als ein IN FLAMES-Weichspüler, aber dennoch verläuft die Melodieführung definierter als bei AVULSED, den ungekrönten Königen der verwaschenen Harmonielehre. Die Instrumente hätten bei TORMENT OF SOULS' Vierter wegen mir ruhig noch etwas mehr ineinander übergehen können. Wohldefinierter Brei statt breiige Definition. Für mich hat Melodie im Death Metal schlicht und ergreifend nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie von matschenden Gitarrenwänden verschluckt wird. Wie gesagt, das ist jedoch nur meine Meinung.
Rein objektiv betrachtet erhält man mit dem Silberling eine ziemlich druckvoll produzierte, eingängige Scheibe mit viel Groove. "Zombie Barbecue" ist definitiv auch zum mehrmaligen Auflegen geeignet, denn 'Die Hure 3' oder 'The Walking Dead' mit seinem zum Mitsingen gedachten Refrain sind alltagstaugliche Death-Metal-Tracks. Erstaunlicherweise geben die Jungs der deutschen Sprache eine Chance. Death Metal in der eigenen Muttersprache zu genießen, ist eine äußerst interessante Erfahrung. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, ob das Deutsche als metallische Gesangssprache geeignet ist, aber schon allein aufgrund dieses Versuchs hebt sich TORMENT OF SOULS ein klein wenig vom Mainstream ab.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Michael Sommer