TORTHARRY - Reborn
Mehr über Tortharry
- Genre:
- Death Metal
- Chimerical Agonies
- Return Into The Void
- Night Hunt
- Confession Of The Void
- Chasing Emptiness
- Dorotheum
- The Moon Hall Of Lady Tanwö
- Tennosei No Tenshi
- Inverse Reflection
- Night Mist
- Commandments Of The Void
- Japanese Night
Der Name TORTHARRY ist aus der tschechischen Metal-Szene längst nicht mehr wegzudenken und steht schon seit sehr langer Zeit für qualitativ hochwertigen Todesmörtel in beherzt vorgetragener und unbändiger Ausführung. Die Historie dieser Band geht bis in die späten 80er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, der Namen TORTHARRY selbst fand sich veröffentlichungstechnisch zum ersten Mal auf dem Demo "Mezi Nebem A Peklem" wieder, das 1991 in Umlauf gebracht wurde. Neben der Heimat wurde in den folgenden Jahren auch das benachbarte Ausland "erobert", sodass TORHARRY in Polen, Deutschland, Österreich und der Slowakei mit zu den bekanntesten Vertretern des Metal aus der tschechischen Republik zu zählen sind.
Zu den wichtigsten Akteuren bei TORTHARRY zählte Bandgründer M. "Juan" Jirman, der mit Ausnahme des vorliegenden aktuellen Silberlings den Takt für die Tschechen vorgab, in der Zwischenzeit aber ausgestiegen ist, jedoch fortan als "Drummer h. c. auf Lebenszeit" aber nach wie vor zum "Stamm" der Band gehört. Zudem waren TORTHARRY in der Vergangenheit auch unter den Fittichen von Produzentenlegende Miloš "Dodo" Doležal, in dessen "Hacienda"-Studios nicht nur TORTHARRY immer wieder ihre Veröffentlichungen veredelt bekommen, sondern in- und ausländische Metaller Alben aufgenommen haben. Doch auch diesbezüglich hat sich die Band nunmehr verändert, denn für "Reborn" enterte man das Shaark-Studio im tschechischen Bzenec.
Hinsichtlich der Musik hat sich dagegen nicht wirklich etwas geändert. Zu den Klängen der Tschechen muss gesagt werden, dass sie es schon immer geschafft haben, eine Menge an bekannten Unterarten des Todesmetalls so zu vermengen, dass sie dadurch ihre eigene Nische erschaffen haben. Obwohl der Death Metal von TORTHARRY nicht immer leicht zugänglich und mitunter gar dermaßen rabiat und ungehobelt rüberkommt, dass man geneigt ist, die Chose schlicht als Grindcore zu bezeichnen, wie beispielsweise in 'Night Hunt', lassen sich bei eingehender Beschäftigung abermals Nuance entdecken, die "Reborn" zu einem sehr interessanten Album gedeihen lassen.
Erst bei intensivem Lauschen wird nämlich offenbart, dass es den Tschechen zudem auch fast spielerisch gelingt, technisch anspruchsvolle Parts in manche Tracks zu integrieren, ohne dabei an Druck und Durchschlagskraft zu verlieren. Beste Beispiele dafür stellen wohl 'Confession of The Void' oder 'Night Mist' dar, die mit zu den Highlights von "Reborn" zu zählen sind. Zu den Klängen von 'Dorotheum', einem akustisch intonierten Instrumental, darf man dann ein wenig verschnaufen, ehe uns Rabiatperlen wie 'Inverse Reflection' oder 'Commandments Of The Void' wieder zeigen, wie nah beisammen technisch anspruchsvoller Death Metal und Grindcore eigentlich stehen. Als krönenden Abschluss entlassen uns TORTHARRY aus ihrem aktuellen Silberling mit einer groovebetonten, doomig beginnenden Midtempo-Death-Metal-Dampfwalze mit dem Titel 'Japanese Night', die uns beweist, mit welcher Variabilität im Lager dieser Tschechen zu Werke gegangen wird.
Nahezu allumfassender Death Metal einer mittlerweile zur Institution gewachsenen Band, deren aktuelles Werk "Reborn" viel eher den Titel "Still Not Dead, But Very Alive Indeed" oder so ähnlich verdient hätte.
Anspieltipps: Confession Of The Void, Night Mist, Japanese Night
- Redakteur:
- Walter Scheurer