TORTURE WHEEL - Crushed Under...
Mehr über Torture Wheel
- Genre:
- Funeral Doom
- Label:
- Firedoom Music
- Release:
- 05.01.2005
- Broken By The Wheel
- Shadow Sect
- Mary
- Crushed Under ...
Funeral Doom ist sicherlich die düsterste und bedächtigste Form des Doom und genau das ist es, worunter man dieses Soloprojekt von E. M. Hearst (WRAITH OF THE ROPES) einordnen kann. Bereits zwei Alben hat dieser unter dem Banner TORTURE WHEEL veröffentlicht, wobei die ersten drei Songs der hier besprochenen EP "Crushed Under ..." von der ersten Scheibe, einer Split-CD mit UNCERTAINTY PRINCIPLE, stammen.
Insgesamt vier Songs befinden sich auf dieser EP, wobei nur einer ('Broken By The Wheel') knapp unter den Zehn-Minuten-Marke bleibt, alle anderen gehen darüber hinaus. Macht insgesamt 45 Minuten ebenso schwermütigen wie erstklassigen Doom. "Crushed Under ..." erzeugt eine herrlich schaurige und hoffnungslose Stimmung, dem kann man sich nur schwer entziehen. Die sogar für Doom-Verhältnisse extrem langsame Scheibe baut eine sehr bedrückende Atmosphäre auf und wirkt auf den Hörer sehr emotional und dunkel, beinahe mystisch. Es erklingen ausschließlich dumpfe, schwere Töne, die einem das Gefühl von Endgültigkeit vermitteln. Gerade in der jetzigen Tageszeit, wo es fast rund um die Uhr draußen dunkel und ungemütlich ist, passt dieser fröstelnd machende Soundtrack der Hoffnungslosigkeit wie die Faust aufs Auge.
Was man typischerweise als Gesang bezeichnet, ist hier eigentlich nicht wahrzunehmen, es ist nur ein durchdringendes Brummen im Hintergrund zu vernehmen, was die Düsternis der Musik nur noch erhöht. Lediglich der Titeltrack ist ein wenig anders gestrickt als der Rest der Scheibe (er war eigentlich für eine Compilation gedacht, die aber niemals erschien), hier wird es auch mal kurzzeitig ein bisschen schneller und es erklingt sogar eine kleine, aber feine Melodie. Außerdem ist bei diesem Song auch zum einzigen Mal das Brummen als "Vocals" erkennbar.
Ich kenne eigentlich nur eine Band, die ähnlich zu Werke geht und mit ähnlich "minimalistischen" Mitteln (auch wenn TORTURE WHEEL dieses Spiel sogar noch ein Stückchen weiter treiben) eine solch faszinierende Wirkung erzielt und das sind die Finnen von SHAPE OF DESPAIR. Und auch bei denen durfte man schon lernen, dass musikalischer Minimalismus eben trotzdem eine besondere Wirkung erzielen kann.
Nach zwei Split-CDs und eben dieser EP wäre es jetzt eigentlich wirklich mal Zeit für ein richtiges Album. Wer auf Doom in Reinstform steht (allerdings auch wirklich nur diese Zielgruppe), dem werden TORTURE WHEEL sicherlich zusagen.
Anspieltipp: Shadow Sect
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer