TOURETTES - Treason Songs
Mehr über Tourettes
- Genre:
- Metal
- Label:
- Armageddon Music / Soulfood
- Release:
- 16.11.2007
- Clean
- Diatribe
- Seasoned In Destruction
- Miss Misogyny
- Rivers
- Ghost Parade
- D.N.A.
- Trinity
- Johnny Wad
- Hope Springs Eternal
- Jam Quarter
Das SYNDROME haben die AustralierInnen nun scheinbar endgültig aus ihrem Namen gestrichen (oder doch nur endlich weglassen dürfen, da man ja bereits in der Vergangenheit als TOURETTES firmierte, aus rechtlichen Gründen jedoch diesen Nachsatz anfügen musste), doch dafür haben sie ihre an und für sich schon multiplen Klänge noch weiter aufgefettet, wenn auch eher durch Reduktion diverser Anleihen.
Das Quartett, dessen Aushängeschilder in erster Linie Gitarrist und Komponist Ashley Manning sowie Sängerin Michele Madden sind, hat im direkten Vergleich zum Vorgänger "Sicksense" nunmehr zwar wesentlich weniger an Soundtrack-verdächtigen Einsprengseln und Atmosphäre zu bieten, hat im Gegenzug jedoch sämtliche Kompositionen verstärkt auf das Wesentliche reduziert. Es ist zwar immer noch moderner Metal, den uns die Truppe offeriert, doch im Laufe der gut 40 Minuten Spielzeit kommen vermehrt Einflüsse aus dem traditionellen Metal und sogar aus dem Hardrock-Bereich zum Vorschein, während die mitunter an Künstler wie MARYLIN MANSON erinnernden Schock-Elemente nicht mehr vorhanden sind.
So wird beispielsweise der Opener 'Clean' von einem deutlich von der alten Schule beeinflussten, erdigen Riff getragen, auch wenn diese Nummer im Endeffekt doch als eher zeitgemäßes Stilgebräu aus den Boxen knallt. Die Basis von 'Diatribe' könnte dann rifftechnisch gut und gerne auch von Meister Waters stammen, bevor TOURETTES, allen voran Sängerin Michele, mit 'Seasoned In Destruction' einen deutlichen Querverweis zu ARCH ENEMY abliefern.
Klar, Kollege Amott und seine Truppe agieren wesentlich verspielter und traditioneller, aber vor allem gesangstechnisch sind hier Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen, aber auch die, trotz aller Brutalität, eingängige Melodie samt Refrain lässt an die deutsch-schwedische Kollaboration denken. Die Rhythmusabteilung Ross Empson (Bass) und Michael Quigley (Drums) lässt auch auf "Treason Songs" keine Wünsche offen und spielt nicht nur ungemein tight, sondern weiß erneut mit Anleihen aus Moderne und Tradition zu gefallen.
Ihre in manchen Momenten regelrecht abartig klingende Stimme stellt Frontfräulein Michele auch in dem mit dezenten SLAYER-Anklängen neueren Datums versehenen 'D.N.A.' massiv in den Vordergrund. Man darf durchaus behaupten, dass die Stimme dieser Dame eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale der Band geworden ist. Gegen Ende des Albums nehmen zwar die Einflüsse der alten Schule ein wenig ab, aber dennoch besitzen auch das immens brutale 'Hope Springs Eternal' und das an sich zwar schwer Death-Metal-lastige, zugleich aber auch irgendwie experimentell angehauchte 'Jam Quarter' ihren Reiz.
Durch diverse Auftritte in ihrer Wahlheimat konnten sich die Fans bereits von der ungemein intensiven Live-Präsenz dieser Band ein Bild machen, "Treason Songs" kommt hinsichtlich der Intensität ebenso genial aus den Boxen und sollte für die mittlerweile in Hamburg ansässige Formation ein weiterer Meilenstein auf dem Weg nach oben sein.
Anspieltipps: Diatribe, Seasoned In Destruction, Jam Quarter
- Redakteur:
- Walter Scheurer