TOWERS OF FLESH - Antithetical Conjurations
Mehr über Towers Of Flesh
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 08.09.2014
- Antithetical Conjurations
- Veiled Conception
- Beg For Absolution
- Blind Worm Cycle
- Imperfect Translations
- Concealed Within
Dissonanter Prog-Black-Metal für Entdecker
Als TOWERS OF FLESH anno 2010 "The Perpetual Paradox" veröffentlichte, ging ein Raunen durch den Underground. Die Briten hatten zwar einen ziemlich harten Brocken eingespielt, dessen Detailfülle jedoch sofort auf Begeisterung stieß - der aber auch viel zu lange im luftleeren Raum stand. Die Band ließ sich nicht auf die typische Promotion-Kampagne ein, bewegte sich nicht auf die Bühne und geriet im schnellebigen Business schnell wieder in Vergessenheit. Vier Jahre später legt man nun endlich neuen Stoff auf und setzt genau dort an, wo der Erstling die letzte Note verklingen ließ. Soll heißen: Sperrige Arrangements, eine Fülle von Dissonanzen, Breaks, die sich nicht sofort entschlüsseln lassen, alles in allem aber doch eine straighte, vom Doom geprägte Vorgehensweise.
"Antithetical Conjurations" steht seinem Vorgänger also in nichts nach, weder in Qualität, noch in Unzugänglichkeit. Die sechs Kompositionen werden ziemlich breit ausgetragen, ziehen sich recht schwerfällig, verbergen aber immer wieder brilliante Riffs und einen steten Seitensprung in den Todesblei-Bereich. Die Extreme liegen diesmal nicht bei der Brachialität, sondern viel eher in der atmosphärischen Verquickung während dieses Grenzgangs. "Antithetical Conjurations" bewahrt sich eine mordbide Austrahlung, kombiniert sie mit der Experimentierfreudigkeit jüngeren Tendenzen in der Szene, bleibt klangtechnisch aber doch sehr usrprünglich und roh. All diese Eigenschaften wollen verdaut werden, und dafür fordert TOWERS OF FLESH auch einiges an Zeit ein. Denn so schlüssig das Material arrangiert ist, so verquer sind manchmal die Breaks, so zäh wirken in den ersten Durchläufen noch die hintergründigen Melodien. Aber die Belohnung folgt bei entsprechender Geduld, denn "Antithetical Conjurations" ist wirklich wunderbar sphärisch, musikalisch anspruchsvoll; im Hinblick auf das Songwriting unterliegt sie indes einem Reifeprozess, der mit sechs dicken Brocken endet, die beim finalen Klick-Effekt endlich in ihrer vollen düsteren Pracht zünden.
Über die etwas knappe Spielzeit will man daher gar nicht meckern, denn in den 38 vorliegenden Minuten passiert schon mehr als man in Kürze verarbeiten kann. Nach "The Perpetual Paradox" glänzen die Briten ein weiteres Mal!
Anspieltipps: Veiled Conception, Imperfect Translations
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes