TOWNSEND, DEVIN - Order Of The Magnitude - Empath Live Vol. 1
Mehr über Townsend, Devin
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- InsideOut Music
- Release:
- 23.10.2020
- Borderlands
- Evermore
- War
- Sprite
- Gigpig Jam
- Coast
- Gato
- Heaven Send
- Ain't Never Gonna Win
- Deadhead
- Why?
- Lucky Animals
- Castaway/Genesis
- Spirits Will Collide
- Disco Inferno
- Kingdom
- Borderlands
- Evermore
- War
- Sprite
- Gigpig jam
- Coast
- Gato
- Heaven Send
- Ain't Never Gonna Win
- Deadhead
- Why?
- Lucky Animals
- Castaway/Genesis
- Spirits Will Collide
- Disco Inferno
- Kingdom
Ein Must-Have für alle DEVIN TOWNSEND-Fans!
Einer neuer Live-Output von DEVIN TOWNSEND ist immer was Schönes, dieser wurde im legendären Londoner Roundhouse im Dezember 2019 aufgenommen und ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos. Nachdem, was ich auf "Order Of The Magnitude - Empath Live Vol. 1" eben gehört beziehungsweise gesehen habe, muss ich mich erstmal fassen. So viel vorab: Wer die Musik DEVIN TOWNSENDs mag, muss das Teil haben. Ihr seid, wie ich eigentlich auch, sonst nicht so die Freunde von Live-Alben? Glaubt mir: "Order Of The Magnitude - Empath Live Vol. 1" müsst ihr trotzdem haben.
Warum ist das so? Nun, wer Devin kennt, weiß, dass er live sowieso nichts anbrennen lässt, aber die Tour zum aktuellen Album "Empath" ist insoweit was ganz Besonderes gewesen, da er genug von Backing-Tracks hatte und sich entschied, alles live einzuspielen, ohne Netz und doppelten Boden. Das geht aufgrund der Fülle an Gesängen und Instrumenten natürlich nur mit entsprechender Unterstützung und bereits diese ist den Kauf des Albums Wert, denn neben dem omnipräsenten Devin Townsend geben sich folgende MusikerInnen die Ehre: An der Gitarre Mike Kenneally (ex-FRANK ZAPPA) und Markus Reuter (STICK MEN, THE CRIMSON PROJECT), Drummer Morgan Agren (KAIPA, MATS & MORGAN, ex-FRANK ZAPPA), Bassist Nathan Navarro, sowie HAKEN-Keyboarder Diego Tejeida, der zudem auch einen exzellenten Barkeeper gibt. Den Gesang teilt sich Devin, ähnlich wie zuvor etwa mit Anneke van Giersbergen, diesmal mit Ché Aimee Dorval (mit der er das Projekt CASUALTIES OF COOL ins Leben gerufen hat), sowie den Background-Sängerinnen Samantha und Anne Preis und Arabella Packford. Alleine diesen tollen MusikerInnen zuzuhören und -schauen, ist eine große Freude, besonders erwähnt werden muss aber Madame Dorval, die fabelhaft Devins Stimme ergänzt und immer wieder auch mal ganze Gesangsparts alleine übernimmt, Gänsehaut ist gewiss!
Herr Townsend selbst ist bestens gelaunt und liefert wie gewohnt nicht nur musikalische Perfektion, sondern auch bestes (Selbst-)Entertainment und zieht dabei mit Augenzwinkern sich selbst oder das Publikum durch den Kakao. Dazu gehört dann auch, dass Devin beispielsweise mit Tutu über die Bühne rennt, Kuscheltiere zelebriert oder das Publikum laut piepend mit den Händen über dem Kopf hochspringen lässt - so kennen und lieben wir ihn und es ist gerade in diesen Zeiten eine Wonne, nebst seines unglaublichen Talents als Künstler, zu hören und sehen, wie viel Spaß Devin hat und wie er ihn weitergibt.
Spannend ist auch die Tracklist, denn nebst drei "Empath"-Tracks ('Borderlands', 'Evermore', 'Sprite') befasst sich die erste CD mit 'Coast', 'Gato', 'Heaven Send' und 'Ain't Never Gonna Win' gleich mit vier Tracks von "Ki" und schafft damit einen Schwerpunkt auf den 2009er-Release. Von "Addicted" gibt es eine tolle Version von 'War' und einen Jam namens "Gigpig". Das sind jetzt alles nicht unbedingt die großen Hits und in der Tat tönt CD 1 um einiges experimenteller als die zweite Langrille.
Diese eröffnet dann auch gleich mit einem "Klassiker", nämlich mit 'Deadhead', ein emotionaler Höhepunkt eines jeden Konzerts von DEVIN TOWNSEND mit einer beängstigenden Gesangsdarbietung. Das Mini-Musical 'Why?' ist auch live ganz großes Kino, mit 'Lucky Animals' folgt ein Song, den man schon länger nicht mehr auf Konzerten gehört hat (sehr sympathisch, dass der Textpatzer nicht im Nachhinein ausgebessert wurde), selbst der Opener von "Empath", der Mörderbrocken 'Genesis', wird mit einer unmöglichen Leichtigkeit auf die Bühne gebracht. Eine traumhafte Akustikversion von 'Spirits Will Collide', die Devin allen widmet, die mit Depressionen kämpfen, geht tief unter die Haut. Die nächste Überraschung heißt 'Disco Inferno' und ist ein Cover von THE TRAMMPS, stilecht aus dem Jahre 1976. Zum Schluss gibt es mit 'Kingdom' nun aber doch noch einen Song, der fest zum Townsend-Repertoire gehört und bereits auf einem bekannten Videoportal etliche sogenannte "Reaction-Videos" generierte.
Der Konzertmitschnitt auf der beiliegenden DVD bzw. Blu-ray ist natürlich das Herzstück von "Order Of The Magnitude - Empath Live Vol. 1" und hätte mir in Prinzip auch gereicht. Aber auch die Audioversion zeigt eindeutig, was Devin wohl auch erreichen wollte, nämlich, dass seine Musik, gänzlich live gespielt, zum neuen Leben erweckt – und das ist ganz wunderbar!
- Redakteur:
- Jakob Ehmke