TOXIC LIES - No More Heroes
Mehr über Toxic Lies
- Genre:
- Punk
- No More Heroes
- The First
- Son Of A Bitch
Sollte einem der Titelsong dieses Drei-Trackers bekannt vorkommen, ist das nicht weiter verwunderlich, handelt es sich dabei doch um eine Coverversion der exzentrischen Briten THE STRANGLERS (zu finden auf deren Debüt aus dem Jahr 1977). Anders als die gerne mal – und etwas zu Unrecht – in die Punk-Schublade verfrachteten Engländer, sind die TOXIC LIES weitaus offensichtlicher im klassischen Drei-Akkorde-Sound verwurzelt, weshalb es nicht überrascht, dass 'No More Heroes' in der neuen Variante mit wesentlich mehr Dampf aus den Speakern kommt. Was beide Bands jedoch verbindet, ist der Hang zu Tasteninstrumenten, der sich bei den Berlinern in starkem, aber nie zu dominantem Orgel- bzw. Keyboardeinsatz niederschlägt und den insgesamt schön nach vorne gehenden Songs eine zusätzliche Klangfarbe verleiht.
Auf diesem Fundament breitet Sängerin Gerock Crocianelli ihre wahlweise lässige, rotzige oder an Jello Biafra (ex-DEAD KENNEDYS) erinnernde Stimme aus, die generell sehr souverän erklingt, jedoch für meinen Geschmack etwas zu leise abgemischt wurde. Das vergisst man aber spätestens dann, wenn sie in den coolen eingängigen Refrains von ihren Kollegen Unterstützung bekommt.
Das Hervorheben eines einzelnen Tracks spare ich mir an dieser Stelle, da alle drei Songs dieser EP auf einem durchweg guten Level angesiedelt sind – was in Anbetracht der STRANGLERS-Nummer als ausdrückliches Kompliment zu verstehen ist. Alle Freunde von ursprünglichem (nicht altbackenem) Punk sind hiermit eingeladen, der Bandhomepage einen Besuch abzustatten. Macht Laune!
Anspieltipp: alles!
- Redakteur:
- Oliver Schneider