TOXIC LOON - Phoenix
Mehr über Toxic Loon
- Genre:
- Alternative
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenpressung
- Release:
- 28.05.2010
- Darkchild
- Counterclockwise
- Outbreak
- Euphoria
- Phoenix
- Solace
- Shivering Horizon
- Dormant Quake
- Out Of Equilibrium
- Zero
Durchwachsene Eigenproduktion aus Nürnberg.
Zwei Buben und zwei Mädels aus dem Frankenland machen sich auf, ihren Eindruck im Rockzirkus zu hinterlassen. Eine der Damen kleidet sich dabei in weiß, die andere in schwarz. Was sagt uns das? Genau, musikalisch treibt sich die Band in gotisch-metallischen Gefilden herum, die Kompositionen sind aber auch mit einem deutlichen Indie-Rock-Touch versehen, die insgesamt beste Überschrift für "Phoenix" dürfte wohl Alternative sein.
Dabei haben sich TOXIC LOON mit der Songreihenfolge auf "Phoenix" aber keinen Gefallen getan, denn der Opener 'Darkchild', der gleich mit beiden Frauenstimmen auftrumpft, ist zwar melodisch ein schönes Stück, aber der abgehackte Gesang, der anstatt zu fließen eher stakkatoartig den Crossover beschwört, erweckt den Eindruck der Unbeholfenheit in einer fremden Sprache. Glücklicherweise schaffen es TOXIC LOON bereits mit dem nächsten Track den schwachen Eindruck fast wieder wettzumachen, auch wenn der etwas abgehackte Gesangsstil auch hier noch hörbar ist (und später in den Versen von 'Dormant Quake' noch einmal auffällig ist). 'Counterclockwise' ist ein abwechslungsreicher Song mit einem hübschen Chor und eingängigen Gitarrenleads. Bei den folgenden Songs werden die Vocals immer fließender und gefälliger, 'Outbreak' sieht bereits einen großen Schritt vorwärts, bei dem die englische Sprache nicht mehr mit dem groben Spachtel, sondern mit dem Pinsel in fließenden Bewegungen in die Musik einmassiert wird.
Gelegentlich dürfen die Gitarristen mal einen Akzent setzen, doch eigentlich stehen die Damenstimmen im Vordergrund und dominieren "Phoenix" deutlich. Das ist auch auf Albumdistanz ein wenig der Schwachpunkt, da sich dieses Prinzip ein wenig abnutzt. Wenn man allerdings seine drei Lieblingssongs des Albums auflegt, macht die Musik der Nürnberger einen besseren Eindruck. Aber es ist der erste Gehversuch, und auf Vielseitigkeit kann man ja noch beim Nachfolger setzen.
Wer also mit flötenden Mädels nicht so viel anfangen kann, kann sich TOXIC LOON getrost schenken. Wer bei Gothic Metal eher Reißaus nimmt, darf sich hier auch getrost abwenden. Wer aber aufgeschlossen ist, wird ein paar nicht umwerfend originelle, aber durchaus gelungene Kompositionen finden, die durch den Aspekt der Eigenproduktion natürlich noch viel bewunderungswürdiger werden.
Als Fazit bleibt ein "ordentlich gemacht" und die Bitte, den Vieren eine Chance zu geben und mal reinzuhorchen, was durch die Myspace-Seite der Band leicht gemacht wird. Auf dieser kann auch der Song 'Phoenix' kostenlos heruntergeladen werden. Und natürlich das Album bestellt werden.
Anspieltipps: Outbreak, Phoenix, Shivering Horizon
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger