TOXIC SHOCK - Toxic Shock
Mehr über Toxic Shock
- Genre:
- Crossover / Hardcore / Thrashcore / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.06.2013
- Ice Cold Black
- Hard Candy
- Friends Of The False Kind
- The Ugly Dude (UNCLE SLAM Cover)
Ein echter belgischer Brocken
Dass der Tonträger selbst an der Bildung des Covers beteiligt ist, sieht man auch selten, aber im Fall der selbst-betitelten EP der belgischen Combo TOXIC SHOCK hat man sich etwas Cleveres ausgedacht. Wieso die Rückseite der Vinyl nicht einfach bemalen, wenn ohnehin nur die Vorderseite bespielt ist? So bildet ein grüner Blitz auf einem weißen Grund, der von einer rautenförmigen Öffnung der Hülle begrenzt wird, das "Artwork" dieses unterhaltsamen Thrashcore-Batzen.
Die vier Songs (von denen der letzte Titel eine Cover-Version des UNCLE-SLAM-Songs 'The Ugly Dude' ist) schießen nur so einem vorbei und man merkt kaum, wo eine Crossover-Granate endet und die nächste dann schon wieder beginnt. Im Sound der Mitteleuropäer ist ein deutlicher SUICIDAL-TENDENCIES-Einfluss auszumachen und auch Gruppen wie D.R.I. oder WEHRMACHT haben hier wohl ihren Eindruck hinterlassen. Das ist aber gar nicht mal so schlimm, denn so viele junge Bands kultivieren diesen Stil ja nicht mehr und es ist besonders cool, dass hier vom Tonträger bis in die letzte Note ein traditioneller Do-It-Yourself-Geist zu spüren ist.
Die Vocals sind schön rotzig, das Riffing überzeugt mit saftigen Thrash-Salven, während das Drumming organisch wummert und man merkt, dass hier nichts nachbearbeitet wurde. Einziger Kritikpunkt ist, dass die LP manchmal hängt, wobei ich die Schuld daran eher meinem Abspielgerät als den Jungs aus Antwerpen zuschieben möchte.
Alles in allem ist die EP ein tolles Sammlerstück und macht sich gut in jeder Sammlung die bereits alle Platten von S.O.D. und THE ACCUSED beinhaltet. Auch zu empfehlen ist das "Demo 0.2" der Band, das bereits länger als MC im Untergrund herumgeistert und in die exakt gleiche Kerbe haut wie dieses Stück Vinyl. Diese Band hat echt das Zeug die Old-School-Puristen in Verzückung zu versetzen und das obwohl sie lediglich die Spielweise der späten 80er und frühen 90er wieder ausgebuddelt hat.
Aber manchmal reicht es eben authentisch zu sein und einem alten Stil zu huldigen, den viele schon längst abgeschrieben haben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner