TRACEELORDS, THE - Sex, Money, Rock ´n´ Roll
Mehr über Traceelords, The
- Genre:
- Heavy Rock ´n´ Roll
- Sex, Money, Rock ´n´ Roll
- F**kin´ Grow Up
- Feel Like Charlie Brown
- See You When I See You
- Daddy Cool
- Start It With A Kiss, Stop It With A Gun
- You´re My Baby
- Bad News Mum
- My Kinda Girl
- She´s 24
- All I Really Need
- Lucky Bastard Land
- Born To Be Alive
Es war 1994, als die Ruhrpott-Thrasher SODOM ihr Jubiläumskonzert in der Zeche Carl in Essen spielten und im Zugabenteil deren damaliger Gitarrist Andy Brings bei einem KISS-Song als Sänger einspringen musste (der ursprünglich dafür vorgesehene prominente Gastmusiker war dazu nicht mehr in der Lage). Erstaunlicherweise klang Brings´ Gesang ziemlich gut, was den Mann selbst überraschte und in ihm offensichtlich den Gedanken reifen ließ, zukünftig neben der Gitarre auch das Mikro zu übernehmen. Was er dann auch nach seinem Ausstieg bei SODOM tat. Allerdings war es zunächst gar nicht so einfach, geeignete Mitstreiter für seine zukünftigen musikalischen Visionen zu finden, doch nach einigen Irrungen und Wendungen traf er auf einen talentierten Schlagzeuger namens Haan Hartmann. Schnell stellte sich heraus, dass die beiden auf einer Wellenlänge lagen, und das Fundament der TRACEELORDS war gelegt, Basser Guido Scholten und der zweite Gitarrist Mirko Salispahic komplettierten das Line-up alsbald. Die TRACEELORDS sind inzwischen eine der kompetentesten Rock´n´Roll-Kapellen, die Deutschland momentan zu bieten hat. Sie kombinieren den Glam aus den Siebzigern mit der Urkraft des Heavy Metals aus den Achtzigern und dem Charme aktueller Rotzrock-Combos.
Mit "Sex, Money, Rock ´n´ Roll" legen die TRACEELORDS nun ihr Debüt-Album vor. Schon beim ersten Track, dem Titelsong, rocken die vier Jungs kräftig los. Doch das Tempo wird beim anschließenden "F**kin´ Grow Up" leicht und locker noch überboten, bevor dann wieder ganz andere Töne angeschlagen werden: Nach dem ohrwurmigen Midtempo-Rocker "Feel Like Charlie Brown" folgt das fast schon balladenhafte "See You When I See You". Danach gibt es eine erste, metallisch angehauchte Cover-Version, und zwar den Boney M.-Klassiker "Daddy Cool". Anschließend folgen das sowohl textlich als auch musikalisch bösartige "Start It With A Kiss, Stop It With A Gun" und das dazu gegensätzliche, etwas ruhigere "You´re My Baby". Und auch danach geht es abwechslungsreich weiter: "Bad News Mum" rockt gut nach vorne ab, während "My Kinda Girl" ein typischer Rock ´n´ Roll-Song im gemäßigteren Tempo ist. Das anschließende "She´s 24" ist dann sehr punkig angehaucht und somit wieder eine Ecke aggressiver. Mit "All I Really Need" gibt es noch einen sehr eingängigen Rock ´n´ Roll-Track, bevor bei "Lucky Bastard Land" wieder kräftig gerotzrockt wird. Den Abschluss der CD bildet dann mit dem 70er-Dancefloor-Hit "Born To Be Alive" von Patrick Hernandez eine weitere, verrockte Cover-Version.
Den TRACEELORDS ist mit "Sex, Money, Rock ´n´ Roll" ein sehr eindrucksvolles Debüt gelungen. Mit ihrem Mix aus fast allem, was das Metal- und Hard Rock-Genre so zu bieten hat, liefern die vier Jungs um Andy Brings, der vor allem gesanglich durchaus zu überzeugen weiß, den idealen Soundtrack für die nächste Party. Sie legen eine so enorme Spielfreude an den Tag, dass man fast nicht anders kann als entweder mitzusingen oder einfach nur den Kopf zu schütteln (wohlgemerkt nicht vor Entsetzen!). Leute, die in den Achtzigern mit Bands wie TWISTED SISTER etwas anfangen konnten, aber auch Freunde des zeitlosen MOTÖRHEAD-Sounds, sollten diese CD unbedingt mal probehören!
Anspieltipps: Sex, Money, Rock ´n´ Roll; Start It With A Kiss, Stop It With A Gun; All I Really Need
- Redakteur:
- Martin Schaich