TRACER - L.A.?
Mehr über Tracer
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- End Of The Samurai
- Don´t Forget My Name
- Wrecking Ball
- Get Free
- All Look The Same
- Such A Waste
- Sleep By The Fire
Und wieder sind es Australier.
Wenn man an australischen Rock denkt, kommen einem sofort Bands wie AC/DC oder AIRBOURNE in den Sinn. Mit jenen lassen sich TRACER hier aber keineswegs vergleichen. Eher kommen beim Hören der neuen Scheibe "L.A.?" Parallelen zu QUEENS OF THE STONE AGE und anderen Stoner Rock-Bands, gepaart mit Rock-Größen wie LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH in den Sinn. Genau dort liegt auch das Manko von TRACER: In der kommenden, knappen halben Stunde schafft die Band es leider nur selten, sich von eben diesen Größen wirklich abzusetzen.
Jedoch führt die Band, die bereits vor drei Jahren mit ihrer Debüt-E.P. "Into The Night" die Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte, die Hörerschaft auf eine Zeitreise zurück in die 70er, in die Blütezeit des klassischen Rock. Angeführt von den "Brown-Brüdern" (soviel zum Thema "Zeitreise"), Michael an der Gitarre und Leigh am Bass, beginnt "L.A.?" mit dem straighten und ohrwurmtauglichen Rocker 'End Of The Samurai', welches aufgrund seines Refrains auf den Bühnen dieser Welt sicherlich sofort zünden würde. Mit dem eingängigen 'Don`t Forget My Name' und dem durchaus variablen 'Wrecking Ball' kommen einem zumindest gesanglich die Leistungen eines Robert Plant wieder in den Sinn. Auch bei der Instrumentalarbeit gibt es hier reichlich wenig zu meckern, lediglich die Gitarren hätten etwas druckvoller rüberkommen können. Für Freunde der ersten BLACK SABBATH-Scheiben folgt dann 'Get Free', der auch gut auf das Debüt-Album der Birminghamer um Tony Iommi gepasst hätte. Die folgenden 'All Look The Same' und 'Such A Waste' können diesen Weg nahtlos weiterführen und passen sich sehr gut in das restliche Songgefüge ein.
Den Abschluss bildet schließlich 'Sleep By The Fire', der zwar ruhig und langsam seine atmosphärischen Bahnen zieht, aber einen sehr guten Kontrast zu den eher flotteren Vorgängern und eine gelungene Abwechslung darstellt.
Die Scheibe wirkt durch die geringe Spielzeit sehr kurzweilig, wodurch auch das Risiko eines Lückenfüllers ausgeschlossen wurde. Weniger ist manchmal doch mehr.
Fans der oben genannten Bands können bei "L.A.?" belanglos und unverzüglich zugreifen. Wer jedoch eine Musik-revolutionierende Underground-Kapelle für sich gewinnen will, sollte hier zunächst einmal reinhören und dann urteilen.
Anspieltipps: End Of The Samurai, Sleep By The Fire
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp