TRAGACANTH - Anthology Of The East
Mehr über Tragacanth
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Loud Rage Music
- Release:
- 04.03.2016
- Rebirth
- The First Noble Truth
- Birth Of A Goddess
- The Gates Of Naraka
- Kutayuddha
- God Of Hell
- Destroyer Of Worlds
- Edimmu
Wer den Osten sucht, muss in den Westen gehen!
Black Metal mit orientalischen Themen, noch dazu aus Holland? Wer jetzt MELECHESH denkt, die ja auch temporär in unserem westlichen Nachbarland untergekommen sind, der irrt, denn hier ist von TRAGACANTH die Rede, deren Debütalbum etwas irreführend "Anthology Of The East" betitelt ist. Doch auch musikalisch trennt beide Bands mehr, als die Eckpfeiler vermuten lassen. Denn TRAGACANTHs Sound ist deutlich melodischer, filigraner und wird durch einen großzügigen Klaviereinsatz bestimmt.
Dieses Piano erinnert mich des öfteren an die jüngere Vergangenheit von VIRGIN STEELE, zumal die angestimmten Melodien auch nur sehr selten orientalisch klingen, aber immer wieder klassische Tonfolgen enthalten. Dazu ist die Leadgitarre stets am Werk, durch alle Songs winden sich beinahe konstant melodische Leads, um die herum immer wieder auch mal ordentlich gerifft wird, auch wenn ein Großteil der Zeit mit Gitarren-Klavier-Duellen verbracht wird. Dazu wird etwas blass gekreischt und geröchelt, womit wir beim ersten Schwachpunkt von "Anthology Of The East" angekommen wären, nämlich dem etwas blassen Gesang. Ansonsten macht das ganze aber ziemlich viel Spaß und könnte Freunden melodischen Black Metals durchaus die Sammlung bereichern.
Die andere Schwäche des Albums, die verhindert, dass hier eine bessere Note am Ende steht, sind die Songs selbst, die leider nicht immer zünden wollen und lediglich in Ausnahmen wie 'God Of Hell' oder dem abschließenden 'Edimmu' wirklich aufhorchen lassen. Dazwischen gibt es gutes Songhandwerk, das lediglich aufgrund der sehr guten instrumentalen Umsetzung aufhorchen lässt. Da abzüglich des Intros auch nur sieben Lieder übrig bleiben, ist das nicht allzu viel und ich frage mich, ob ein paar Monate mehr Vorbereitungszeit nicht ein etwas packenderes und umfangreicheres Album für die Hörer gebracht hätten.
So bleibt ein erster Höreindruck, der durchaus positiv, aber nicht überwältigend ausfällt und hoffentlich nur ein Vorgeschmack ist, auf das, was da von TRAGACANTH noch auf uns zukommen wird. Denn im musikalisch anspruchsvollen melodischen Black Metal ist durchaus noch viel Raum für eine solche Band. Genrefans sollten daher einmal reinhören und entscheiden, ob sie hier schon zuschlagen wollen, oder lieber auf das nächste Album warten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst