TRAGODIA - The Promethean Tragedy
Mehr über Tragodia
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Dark Balance Records
- Release:
- 28.09.2007
- I Decline
- The Wreck Of Hope
- Forsaken Dreams
- Love Among The Ruins
- Icons In A Wasteland
- Elegy Of The Restless
- Deep Space Confine
- Downfall Of The Ancients
- Of Beauty And Tempest
Gothic Metal aus Italien, da sind häufig Zahnschmerzen vorprogrammiert. Nur die wenigsten Szene-Vertreter aus der Stiefelnation konnten sich bislang mit einigen ansprechenden Alben durchsetzen, wohingegen das Gros sich ähnlich wie die überfüllte Bombast-Power-Metal-Fraktion aufgrund qualitätsbedingtem Aufmerksamkeitsentzug vernüftigerweise wieder zur Ruhe setzte.
Diesem Schicksal wollten TRAGODIA vor dem Release ihres offiziellen Debüts entgehen. Ganze zehn Jahre verbrachte die Band damit, sich zu sammeln, zu finden und Ideen zu eigenen Songs auszuarbeiten, fand indes jedoch noch nicht die Muße, die daraus erzielten Resultate auf einem Tonträger festzuhalten. Erst jetzt, pünktlich zum zehnjährigen Bestehen, bewegte sich das Sextett ins Studio und verewigte dort ganze neun Songs für das erste Album "The Promethean Tragedy". Mit einem Blick auf das Endprodukt erweitert sich jedoch der Eindruck, dass eine Dekade des intensiven Bemühens scheinbar nicht genügt hat. Kompositorisch ist das Debütwerk nämlich noch ausgesprochen dürftig, in Sachen Produktion sogar schon richtig schwach, weil Finnvox-Koryphäe Mika Jussila nichts Besseres zu tun hatte, als der Band den typischen Einheitsstempel seiner vergangenen Arbeiten aufzudrücken. Die Musiker versuchen sich zwar, mit Hilfe der durchaus interessanten Instrumentierung ihrer Songs wieder aus diesem Schlamassel herauszuwinden, haben jedoch mangels wirklich guter Ideen kaum eine Chance, sich letztendlich zu lösen. So verschwimmen die Melodien im uninspirierten Teppich aus Keyboards und Synthies, die Rhythmus-Abteilung kann wegen der starken Zurückhaltung auch kaum noch Akzente setzen, und was Gesang und Gitarren betrifft, so bewahrt man besser einmal Stillschweigen, erfährt man doch auf "The Promethean Tragedy" in aller Deutlichkeit, was geschieht, wenn man dem Gothic Metal die Elemente seines metallischen Ursprungs raubt. Ohne deftige Sechssaitige scheint das Material nämlich fast schon ohnmächtig in den Gloom-Klängen der Scheibe zu versinken.
Schließlich endet das TRAGODIA-Debüt dem Namen entsprechend äußerst tragisch, bestätigt indes, warum den italienischen Bands aus diesem schwierigen Genre immer noch der Makel der Drittklassigkeit anhaftet. Keine zündenden Ideen, unbrauchbare Melodien und eine biedere Performance - "The Promethean Tragedy" ist über die gesamte Distanz eine herbe Enttäuschung und für die lange Vorbereitungszeit schon beinahe ein Fiasko. Wenn sich die sechs Musiker nicht sofort gewaltig in die Allerwertesten treten, darf man für die Zukunft dieser Truppe schwarz sehen!
Anspieltipp: Elegy Of The Restless
- Redakteur:
- Björn Backes