TRAITOR - Knee-Deep In The Dead
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2018
Mehr über Traitor
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Oktober Promotion
- Release:
- 27.04.2018
- Mad Dictator
- Predator (Skinned Alive)
- Nuke En All
- Ebola
- Pieces Of Pale
- Demonic Possession
- At The Gates Of Hell
- Knee-Deep In The Dead
- Xenomorph
- Crucifixion
Das dritte, wegweisende Album
Immer wieder schön zu sehen, wie schnell sie doch groß werden. Diese Thrash-Metal-Bands wie TRAITOR, die man bereits im Arm hatte, als sie noch in den Windeln lagen und gerade ihre ersten Songs veröffentlicht haben. Und plötzlich werden sie erwachsen und verlassen das Elternhaus. Nun, ganz so melodramatisch ist es nicht, und trotzdem ist die Entwicklung vom Debütalbum "Thrash Command" bis zum aktuellen Rundling "Knee-Deep In The Dead" sehr schön zu beobachten.
Die Thrasher aus Balingen sind rigoroser und zielstrebiger geworden. Jeder einzelne Brecher zeugt von jener Reife und sowas zahlt sich eben aus. Das Aggressionspotential ist amtlich, die Produktion erfrischend und aus den Boxen schallt die "Es lebe der Underground"-Parole. 'Predator (Skinned Alive)', 'Ebola' oder das Titelstück sind ebenso stark geworden wie das kultige Artwork in bester Dresch-Metal-Manier. So sind die knapp 38 Minuten ein kurzweiliger, lauter, schädelspaltender Spaß für Jung und Alt.
Doch warum gibt der Szene-Fan dieser Platte dann nicht eine höhere Punktzahl? Nun, für den kurzweiligen Fun ist das TRAITOR-Drittwerk absolut geeignet und lässt die Fäuste fliegen. Doch spätestens nach dem dritten Anlauf gibt es leider Gottes auf "Knee-Deep In The Dead" fast keine Passagen mehr, die einen überraschen und vor Freude fast ausrasten lassen.
Sicherlich ist das handwerklich immernoch exzellent und bei entsprechender Lautstärke ballert sogar der THE RAMONES-Covertrack, doch mir persönlich fehlt es bei der Platte einfach an der Nachhaltigkeit und dem Drang, sie auch ein fünftes, sechstes, siebtes Mal hören zu wollen. Ob es daran liegt, dass die meisten Songs nach dem identischen Schema konzipiert wurden? Das kann möglich sein, denn richtige Innovationen oder Richtungswechsel findet man auf "Knee-Deep In The Dead" leider vergebens.
Und trotzdem weiß das Album zu gefallen. Denn prinzipiell machen die Balinger aktuell nichts falsch, es fehlt ihnen lediglich ein wenig der Mut, auch einmal über den Tellerrand des Thrash Metals zu schauen und ein paar Überraschungen einzubauen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp