TRAMALIZER - Fumes Of Funeral Pyres
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2023
Mehr über Tramalizer
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Soulseller Records
- Release:
- 17.02.2023
- Tramalized
- Point Of No Turning Back
- Hating God
- As They Are Put To Sleep
- Curse Of The Lake Drag
- Gift
- Fumes Of Funeral Pyres
- Looking For Reality (FEROX cover)
- Plain Evil
- The Rostow Ripper
- At The Night Of Feast
Wuchtiger Death Metal der DISMEMBER-Schule.
Nach einem Demo und zwei Singles ist "Fumes Of Funeral Pyres" das erste Studioalbum der vier Finnen aus Pieksämäki, die schon mit der letzten Single klar gemacht haben, wo die eigenen Einflüsse liegen. Jene war nämlich dem unlängst viel zu früh verstorbenen ENTOMBED-Frontmann L-G Petrov gewidmet, und damit bekennen sich die Jungs fraglos zum Death Metal der alten schwedischen Schule. Nun, von der Ostküste Schwedens nach Finnland ist es ja auch gar nicht so weit, und so machen es sich die Finnen in diesem archaischen Gefährt sehr bequem, das für mich auch nach über dreißig Jahren noch das non plus ultra in Sachen Death Metal ist.
Die Eckpfeiler des Sounds von TRAMALIZER, das wird schon nach dem kurzen, sphärischen und für die Neunziger urtypischen Intros klar, sind tief gestimmte, voluminöse, brachial walzende Gitarrenriffs, dazu ein immer wieder durchaus rockender Groove, wie direkt der der eröffnenden Bandhymne, die sodann dem schnelleren, aggressiveren 'Point Of No Turning Back' den Weg bereitet. Tarvonens Gesang ist wütend und giftig, doch stets sauber artikuliert, Jokelainens Gitarren kennen bei aller Brachialität auch das melodische Lead und kosten jenes weidlich aus, so dass auch eine gewisse traditionelle Metal-Schlagseite stets vorhanden ist. Das Rhythmusduo mit Drummer Laanto und Basser Oranen lässt dazu noch die Songs atmen, sprich geblastet wird nur, wenn es auch sinnvoll ist, ansonsten drücken die beiden uns mit ihrem Knochengroove langsam und genüsslich jeden Wirbel einzeln ins Gehirn.
Ja, wer bis hierher mitgelesen hat, der wird sich denken können, dass wir uns hier ziemlich genau im Schnittbereich zwischen DISMEMBER und den bereits angerissenen frühen ENTOMBED-Werken befinden, wobei mich Tarvonens Stimme eher an L-G Petrov erinnert als an Matti Kärki, dafür sind der Gitarrensound und die Leadgitarre ein wenig dichter an DISMEMBER, was etwa das Solo von 'Hating God' sehr schön zeigt, das auch herrlich auf die "Indecent And Obscene" gepasst hätte.
Die Scheibe macht Spaß, und mit einem Tick mehr Eigenständigkeit wäre tatsächlich eine noch höhere Wertung drin gewesen. Diese Art von Death Metal altert aber in meinen Ohren einfach niemals, und wenn ihr das so hört wie ich, dann ist "Fumes Of Funeral Pyres" eine gute Gelegenheit, der neuen Generation dieser ganz alten Schule eine verdiente Chance zu geben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle