TRANCEMISSION - Mine
Mehr über Trancemission
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Peiconet / LCP
- Release:
- 10.10.2005
- Mine (Instrumental)
- I'm A Rock
- Kick Me
- Tiny Toon
- Dreamcatcher
- Closer
- Mr. Big Mouth
- Majesty
- Motorrider
- Alien
- Ten Thousand Lightyears
Wir schreiben das Jahr 1983: Die pfälzische Formation TRANCE zählt dank ihres Debüts "Break Out" und der folgenden Scheibe "Power In Fusion" neben den SCORPIONS und ACCEPT zum Dreigestirn des deutschen Metals. Insgesamt gingen die beiden Longplayer über 150.000 Mal über die Ladentheke, was für damalige Verhältnisse und nahezu ohne Promotion eine stolze Leistung war. Doch der finanzielle Erfolg ließ auch nach der dritten Scheibe "Victory" und trotz solcher Hymnen wie 'Break The Chains' und 'Rien Ne Va Plus' auf sich warten, was man letztendlich am Label Rockforce und Management festmachte. Nach langem Hin und Her trennte man sich von beiden Bremsklötzen, wobei ab dann die Probleme für die Edenkobener erst so richtig begannen.
Rockforce hatte sich die Rechte am Namen TRANCE gesichert und wollte diese nicht so ohne weiteres freigeben. Was nun folgte, waren diverse Umbenennungen, Alben und Umbesetzungen, mal hieß man TRANCE MISSION, dann wieder TRANCE, um letztendlich dann doch wieder bei TRANCEMISSION zu landen. Von der Originalbesetzung blieben auch nur noch Sänger Lothar Antoni und Gitarrist Markus Berger übrig. Mit den Jahren sank jedoch auch die Qualität der Veröffentlichungen und einige Rückschläge waren zu verkraften, so dass der einstige Stern am deutschen Metalhimmel für immer in den Tiefen der Rheinebene zu versinken drohte. Erst nach der Veröffentlichung des Albums "Die Hard" im Jahre 1996 entschloss man sich, einen Schlussstrich zu ziehen und löste sich gänzlich auf. Sänger und Bandleader Lothar Antoni widmete sich verstärkt seinem Kindermusikprogramm, das überraschend gut läuft und relativ untypisch für einen gestanden Metaller ist. Bewaffnet mit Akustikgitarre und Entchen-T-Shirt tingelte er durch den Südwesten Deutschlands und präsentierte sein Programm in Gemeindehallen und Kindergärten. Doch so ganz von der Rockmusik konnte Lothar Antoni auch nicht lassen und blieb der verstärkten Musik u. a. mit seiner Coverband O.K. LIVE bzw. JESUS WAS A HEADBANGER verbunden.
Im Jahre 2002 entschließen sich Lothar Antoni (v/g), Andreas "Rockstar" Meyer (g, ehemaliger Roadie der Band), Joe J. Hagl (b) und der Jungspund Alex Franken (dr), nochmals unter dem Namen TRANCEMISSION ein Album aufzunehmen, da man den Spirit vergangener Tage wieder spürte. Das Ergebnis "Back In Trance II" konnte sich hören lassen, auch wenn es verkaufstechnisch in der heutigen Zeit nicht mehr ganz so rosig aussieht wie einst in den Achtzigern.
Auch bei der neuen Scheibe "Mine" besinnt man sich alter Tugenden und präsentiert unverfälschten Metal. Hier und da greifen TRANCEMISSION in die Experimentierkiste, ohne jedoch vom eigentlichen Weg abzukommen. Eingängige Nummern, fesselnde Melodien und schnittige Riffs waren schon immer eine Stärke der Band, und mit der Übernummer 'I'm A Rock' hat man eine wahre Perle auf "Mine" gepackt. Überwiegend bewegt man sich im Midtempobereich, was den Hörgenuss insgesamt etwas entspannter gestaltet. Einzig die Ballade 'Ten Thousand Lightyears' fällt ein wenig aus dem Rahmen und wirkt ein wenig kitschig, aber welche Hardrock-Ballade ist das nicht?
Gerade Sänger Lothar Antoni hat stimmlich wieder zur alten Stärke zurückgefunden. Livetechnisch wird er sich zukünftig - dank des Neuzugangs Andreas "Gense" Gensheimer (g) - voll und ganz auf den Gesang konzentrieren können. Hervorheben auf "Mine" möchte ich eigentlich nur 'Tiny Toon (In A Bad Cartoon)' welches gänzlich neue Töne anschlägt, das schmissige 'Dreamcatcher' sowie 'Motorrider' mit seinem PRIEST-Spirit. Wer Achtzigerjahre-Metal in einem neuen Gewand erleben will, kommt an "Mine" nicht vorbei. Lediglich das Coverartwork ist völlig daneben …
Anspieltipps: I'm A Rock, Tiny Toon, Dreamcatcher, Motorrider
- Redakteur:
- Frank Hameister