TRANSPORT LEAGUE - A Million Volt Scream
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2019
Mehr über Transport League
- Genre:
- Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 06.09.2019
- A Million Volt Scream
- 1200 Goddamned
- Monster Human
- Dawn Of Lucifer
- Vultures
- Vanished Empire
- Facedown Bondage
- Slave In Orbit
- Creature Grunts
- Rabid Horizon
Nicht mehr ganz so direkt und zwingend
Das klingt auf dem Papier gut, konnte aber leider - so, jetzt plumpse ich gleich mal mit der Tür ins Haus - nicht vollends zufriedenstellend umgestzt werden. Doch keine Bange, der bandtypische "Boogie From Hell" ist als Basis erhalten geblieben, wie der eröffnende Titelsong unter Beweis stellt, dessen Groove nach nur wenigen Sekunden sowohl das Tanzbein, als auch den Nacken in Bewegung versetzt und den Fan jubilieren lässt.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch '1200 Goddamned', wobei hier die Strukturen doch ein wenig arg simpel ausgefallen sind und der Track zwar effektiv und zwingend aber dennoch zu lang ausgefallen ist. Danach zeigt das Quartett erstmals seine Experimentierfreude und lässt in 'Monster Human' RAMMSTEIN-Riffs und einen zum Teil in Deutsch gesungenen Refrain auf WHITE ZOMBIE treffen. Auch diese Nummer groovt amtlich, klingt aber dennoch zu konstruiert.
Gut, dass unmittelbar danach 'Dawn Of Lucifer' folgt und jegliches Stirnrunzeln hinfällig ist. In diesem Track, der auf ALICE IN CHAINS-artigen Riffs aufbaut, kommt Tony gesangstechnisch nämlich ganz nahe an sein Idol Glenn Danzig heran und zudem hat TRANSPORT LEAGUE damit definitiv einen potentiellen Hit-Kandidaten am Start. Hammer-Nummer!
Ob es Zufall ist, dass Tony optisch inzwischen dezente Ähnlichkeit zu Oberzausel Rob Zombie aufweist, mag jeder für sich beurteilen, Tatsache ist jedenfalls, dass dessen Oeuvre stärker denn je Einfluss auf TRANSPORT LEAGUE gehabt hat. Denn sowohl in 'Vultures', als auch in 'Vanished Empire' und 'Creature Grunts' wirkt der Boogie der Band industrialisierter und, ehm, Zombie-fizierter denn je. Dieses Material reißt zwar irgendwann auch mit, erfordert aber eine gewisse Zeit ehe man sich daran gewöhnt hat.
Bevor die eingeschworenen Fans der Truppe nun endgültig sauer sind, sei erwähnt, dass es mit 'Facedown Bondage' (hier meine ich zumindest im Refrain eine Ähnlichkeit zu John Bush herauszuhören), dem Kracher 'Slaves In Orbit' (hat was von einer gemeinsamen Session von CORROSION OF CONFORMITY und CHANNEL ZERO) und dem abgedrehten Finale 'Rabid Horizon' doch noch einige Exponate des Höllen-Boogie in brachialer Form zu hören gibt.
In Summe ist "A Million Volt Scream" also definitiv kein schwaches Album geworden, auf jeden Fall aber eines, das auf Grund der erwähnten Neuerungen eine wesentlich längere Anlaufzeit benötigt um das Tanzbein in bewährter Manier zu TRANSPORT LEAGUE zu schwingen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer