TRAUER - Haunting Shores
Mehr über Trauer
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Nocturnal Empire
- ...Into My Veins
- Someday
- Spell Of Desolation
- Cellars Flooding
- Her Aura Shades
- Haunting Shores
Epische Flächen und tiefe Trauer - der Bandname ist auf "Haunting Shores" ständig Programm!
Bei der Analyse dieser Demo-CD ließen sich unzählige Metaphern heranziehen, die das ständige Auf und Ab, welches man auf "Haunting Shores" wahrnehmen kann und muss, beschreiben könnte. Zu aller erst gilt es dabei, die Stimmung dieser Scheibe aufzugreifen, die im weitesten Sinne melancholisch ist, gelegentlich aber auch verträumte Elemente zulässt und somit genügend Tiefen bietet, in die man langsam aber sicher hineinstürzen kann. Und zwischen dem relaxten Fall und dem schleichenden Sturz ist hier auch der kleine, aber feine Unterschied, der die Qualität des Albums nachhaltig prägt.
Statt nämlich die traurigen Stimmungen effizient zu nutzen und auch strategisch klug auszuarbeiten, reihen TRAUER in ihren durchweg langen Epen (kein Track unterschreitet die 10-Minuten-Grenze) viel zu lange Klanglandschaften aneinander, die in ihrer Länge zu einem sumpfigen Brei mutieren, aus dem sich die Band nicht mehr freizuschwimmen vermag. Zähe Arrangements werden herangezogen, um jeglichen Genuss zu zermürben und den leisesten Anflug von Atmosphäre in seinen Grundfesten zu ruinieren. Schon im '...Into My Veins' betitelten Intro werden die Ideen kaum variiert in die Breite gezogen und schießen währenddessen doppelt übers Ziel hinaus. Daran soll sich später nichts ändern, wobei speziell 'Spell Of Desolation' in seiner Epik viel zu wenige Breaks einbringt, um die Spannung über die Gesamtdistanz zu halten. Und auch 'Cellars Flooding' ist im Grunde genommen einfach zu lang, als dass sich die eingeschränkten Ideen hier effektiv entfalten könnten.
Zumindest auf der Zielgeraden können sich TRAUER noch einmal kurzzeitig fangen und vermischen wenigstens im Titeltrack Atmosphäre und musikalische Eleganz auf ansprechendem Niveau. Doch grundsätzlich ist der Karren schon längst in den Dreck gefahren und die Scheibe in der langatmigen Epik ihrer Zehn-Minuten-Dramen versunken. Black Metal und Atmosphäre sind nämlich zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, die zusammenzubringen, mehrere Klimmzüge benötigt, als auf "Haunting Shores" geleistet werden.
Anspieltipp: haunting Shores
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes