TRAUERSCHWAN, DER - Sanguinare Vampiris
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2022
Mehr über Trauerschwan, Der
- Genre:
- Doom Metal / Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Soulseller Records (Soulfood)
- Release:
- 25.11.2022
- Of Broken Vows And Sorrow
- To Where No Pathway Goes
- From Artery To Vein
- Sanguinare Vampiris
- To Malady Of Mortality
- Out Of Sight, Out Of Mind
- Cor Cordium
Melodisches Schwarzmetall ohne letzten Biss.
Bandnamen können manchmal fürchterlich verwirrend sein. So hätte ich etwa bei einem Projekt mit dem Titel DER TRAUERSCHWAN wohl am ehesten mit einer düsteren Gothic-Scheibe gerechnet, doch damit hat der Erstling "Sanguinare Vampiris" herzlich wenig zu tun. Stattdessen bewegt sich Mastermind Tristan Moreau, der auch gleichzeitig das einzige fixe Bandmitglied ist, mit seinen Kompositionen irgendwo zwischen schleppendem Doom und melodisch-postigem Black Metal. Nicht unbedingt ein revolutionärer Ansatz, aber mit dem richtigen Songmaterial könnte das ganze dennoch eine durchaus spannende Angelegenheit werden.
Selbiges hat der Schwede allerdings erst einmal nicht im Gepäck, denn auch wenn der Opener 'Of Broken Vows And Sorrows" durchaus stimmungsvoll und düster aus den Boxen tönt, fehlt dem Track doch irgendwie die zündende Idee, die zwischen ordentlichen Black-Metal-Riffs und melancholischer Stimmung herausstechen könnte. Ähnlich wie die Eröffnungsnummer ist auch der Sound des Silberlings nicht unbedingt eine Einladung dazu, sich in DER TRAUERSCHWAN zu verlieben. Ja, der etwas dumpfe und kautzige Sound passt durchaus zur musikalischen Darbietung, kommt aber eben auch etwas drucklos und teilweise undifferenziert aus den Boxen.
Glücklicherweise bessert sich der letztgenannte Kritikpunkt aber mit fortschreitender Spielzeit, denn hat man sich erst einmal an die auditive Aufarbeitung der Scheibe gewöhnt, trägt das oldschoolige Klangbild durchaus zur bedrückenden und schweren Stimmung der Scheibe bei. Passend zum Gewöhnungseffekt beim Sound findet man sich auch mit jedem weiteren Song besser im musikalischen Kosmos des Ein-Mann-Projektes zurecht und so würde ich das herrlich finstere und melodische 'To Where No Pathway Goes', das treibende und eisige 'Cor Cordium' und das kompakt aus den Boxen stampfende 'From Artery To Vein' durchaus als Highlights bezeichnen, während neben dem Opener auch der recht noisige Titeltrack eher belanglos aus den Boxen hämmert und nicht so recht weiß, wo die Reise denn hingehen soll.
Selbiges gilt vielleicht auch in der Gesamtheit für DER TRAUERSCHWAN, denn auch wenn Tristan mit dem Debüt seines Projekts schon viele starke Ansätze erkennen lässt, fehlt mir persönlich aber trotz vorhandener starker Songs oftmals das letzte Quäntchen Eigenständigkeit, mit dem sich dieses Projekt aus der Masse des melodischen Black Metals abheben könnte. Unter dem Strich stehen so vorerst einmal 7 Punkte für ein gutes Album, das ich aber nicht unbedingt häufiger aus dem Regal nehmen werde. Mögt ihr es aber melodisch und schwarzmetallisch, könnte sich ein Antesten lohnen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs