TREEKILLAZ - 8.11.
Mehr über Treekillaz
- Genre:
- Intense Rock / Crossover / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- N-Gage Productions
- Release:
- 17.02.2017
- U-R
- Take It Slow
- My Mind
- Rock’n’Roll Bitch
- Addicted
- Enabler
- Erna
- Ladyboy
- Strong
- Ride Again
- On The Run
Vielschichtig, intensiv und Spaß dabei
Unterschiedlicher könnte der erste Eindruck für einen Unbedarften gar nicht sein: Während die Schreibweise des Bandnamens an 90er Crossover (insofern auch nachvollziehbar, denn immerhin ist TREEKILLAZ seit fast 20 Jahren aktiv!) denken lässt, meint man den netten Wrestler auf dem Cover schon seit den 80ern zu kennen.
Und dann wär da noch der Titel - der zufälligerweise zwar auch rein statistisch berechtigt ist, da wir das bereits achte Album der Band aufgetischt bekommen und dieses elf Songs enthält -, der Sarkasmus par excellence darstellt. Also was jetzt, also wie? Gute Frage, denn auch musikalisch wissen die Herrschaften aus dem eidgenössischen Biel mit unterschiedlichen Gangarten sowie mit Inspirationen aus mehreren Dekaden aufzufahren. Ihre stilistische Eigenbeschreibung, die schlicht "Intense Rock" lautet, klingt zwar zutreffend, erscheint aber als viel zu wenig aussagekräftig um das Gebräu der Herrschaften vollends zu beschreiben. Schließlich geht es in der Tat quer durch den Gemüsegarten des Rock, und das mit Bravour.
Mit RAMMSTEIN-artiger Brachial-Riff-Kultur ('U-R') geht es los, ehe man Songs mit poppiger Punk-Rock-Schlagseite ebenso kredenzt wie Material mit an frühe PRO-PAIN erinnernder Hardcore-Derbheit. Ebenso zu hören: Nummern die wir vor geraumer auch von Größen wie CLAWFINGER hätten zu hören bekommen können, aber auch Classic Rock-Einflüsse und locker-flockig anmutende Boogie-Versatzstücke sind zu finden. Letztgenannte vor allem in 'Rock’n’Roll Bitch', das wohl als ZZ TOP-Huldigung zu betrachten ist.
Ob 'Erna' dagegen in der Tat dem Kollegen Sully von GODSMACK gewidmet ist, wird leider nicht näher erläutert, deren Coolness wird damit aber durchaus erreicht, auch wenn die Eidgenossen dabei eher in entspannten Grunge-/Alternative-Rock-Gefilden schippern als den Rock-Motor auf vergleichbare Touren zu bringen. Ebendort scheint sich TREEKILLATZ inzwischen auch besonders wohl zu fühlen, schließlich wird zum Schluss mit 'On The Run' ein potenzieller Chart-Breaker dargeboten, an dessen Intensität (womit wir wieder bei der Eigenbeschreibung angelangt wären) Kollegen wie CREED oder LIVE in ihrer besten Phase nur schwer herangekommen wären. Applaus!
Kurzum, ein sehr vielschichtiges Album einer Band, die auf Anhieb vielleicht nicht wirklich preisgibt, was genau ihre Gangart ist und dadurch so manchen Zuhören irritieren mag. Bei näherer Betrachtung aber ist zu erkennen, dass TREEKILLAZ einfach keinerlei Limitierungen kennt und zudem mit jeder Menge Spaß an die Arbeit geht!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer