TREMONTI - All I Was
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2012
Mehr über Tremonti
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Fret12 Records
- Release:
- 20.07.2012
- Leave It Alone
- So You're Afraid
- Wish You Well
- Brains
- The Things I've Seen
- You Waste Your Time
- New Way Out
- Giving Up
- Proof
- All I Was
- Doesn't Matter
- Decay
Die Metallegierung des CREED/ALTER BRIDGE-Gitarristen.
Die meisten von euch werden beim Namen Mark Tremonti richtigerweise an ALTER BRIDGE und CREED denken, ist er dort doch Gitarrist und Hauptsongwriter. Wer beim ersten Soloalbum von TREMONTI aber jetzt erwartet, dass auch "All I Was" in diese Richtung geht, sieht sich gewaltig getäuscht.
Denn im Herzen ist Mark Tremonti ein echter Heavy-Metal-Fan und liebt Alben wie "Master Of Puppets", ANTHRAX' "Sound Of White Noise" oder auch "Adagio" von SOLITUDE AETURNUS. Mit diesem Wissen im Hinterkopf überrascht es dann doch weniger, dass "All I Was" eine lupenreine, wenn auch moderne Metalscheibe geworden ist.
Unterstützt von den beiden ehemaligen SUBMERSED-Musikern Garrett Whitlock (dr.) und Eric Friedman (b.), zündet TREMONTI hier ein Feuerwerk an Riffs, Metalsoli und Doublebass-Attacken, dass man nur mit den Ohren schlackert. Einzig Tremontis Gesang schiebt die Songs auf "All I Was" ein wenig in die Alternative-Rock-Ecke. Seine Stimme ist zwar sehr kraftvoll, hat aber nicht die typischen Metalvibes eines John Bush (ARMORED SAINT), Chuck Billy (TESTAMENT) oder Andy Franck (BRAINSTORM).
Auf der anderen Seite ergibt diese Mischung auch die nötige Eigenständigkeit. Hier wird weder den Idolen hinterher gehechelt, noch die Hauptband kopiert. Nein, "All I Was" geht als authentisches, mit viel Seele gespieltes Nebenprojekt durch.
Songs wie 'So You're Afraid' oder 'Wish You Well' sind in an Gitarre und Schlagzeug verdammt nahe am Thrash Metal, während Mark die Gesangslinien sehr eingängig gestaltet, was einen tollen Kontrast ergibt, der sich durch das Dutzend Nummern zieht. Die Powerballade 'The Things I've Seen' ist mit seinem getragenen Tempo deutlich eher die Ausnahme als die Regel.
Zwar sind nicht alle zwölf Nummern absolute Volltreffer geworden ('You Waste Your Time' mag z. B. im Chorus nicht zünden, 'Proof' wirkt ein bisschen schwerfällig), aber die Höhepunkte wurden dafür großzügig verteilt. Schon das eröffnende Quartett bietet tolle Gesangslinien, viel Power und das oben erwähnte Feuerwerk. Dazu darf man auch den mit bretthartem Mittel- und eruptiven Schluss versehenen Titeltrack, das treibende, sehr eingängige 'It Doesn't Matter' und den finalen Banger 'Decay' zählen.
Unterm Strich ist Mark Tremonti mit "All I Was" ein echtes Ausrufezeichen gelungen, das gekonnt die Brücke zwischen seinen musikalischen Idolen und seinen beiden Hauptbands schlägt und dürfte damit sowohl für Fans von ALTER BRIDGE und CREED als auch für Metaller interessant sein. Ganz stark.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk