TREMONTI - Dust
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2016
Mehr über Tremonti
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fret12 Records Llc (H'ART)
- Release:
- 29.04.2016
- My Last Mistake
- The Cage
- Once Dead
- Dust
- Betray Me
- Tore My Heart Out
- Catching Fire
- Never Wrong
- Rising Storm
- Unable To See
<div>Musik für immer und überall.</div>
Ein Mann, dem die Ideen für neue Songs nur so zuzufallen scheinen: Mark Tremonti. Da in der Session zum Vorgänger "Cauterize" so viele Songs entstanden, dass sie kaum auf einer Platte unterzubringen waren, beglückt uns der ALTER BRIDGE-Gitarrist ein gutes Jahr später gleich mit einer weiteren Scheibe seines Solo-Projektes. "Dust" ist ihr Name, denselben wird sie bei mir jedoch so schnell nicht anlegen.
Das liegt natürlich primär daran, dass der Herr ein beinahe magisches Händchen für kurzweilige Nummern zu haben scheint, die schlichtweg immer gehen. 'My Last Mistake' ist (ähnlich wie 'Radical Change' auf "Cauterize") ein heftig riffender Opener, der Tremontis musikalische Herkunft unmissverständlich klar macht. Es schielt ansonsten natürlich schon Vieles in Richtung seiner beiden Bands CREED und ALTER BRIDGE, aber hier ist im Ganzen doch ein ordentlicher Schuss mehr Metal drin; gut nachzuhören auch in 'Betray Me' und 'Rising Storm', wo die E-Saite zeitweise sehr amtlich bearbeitet wird. Doch bevor der Eindruck entsteht, dass sich hier jemand nur abseits seiner Hauptband auf der Axt austobt, sollte man sich 'Once Dead' (starke Hook!), den gefühlvollen Titeltrack oder das strahlende Finale 'Unable To See' mit voller Aufmerksamkeit geben und feststellen, dass hier einfach ein richtig starker Songwriter am Start ist, der die gesamte Klaviatur beherrscht. Bei TREMONTI ist zudem alles noch etwas griffiger, direkter und eingängiger als zuletzt bei ALTER BRIDGE; hier gibt es kompakte, unmittelbare Hymnen am Fließband.
Gesanglich ist das im Übrigen aber auch eine ganz tolle Angelegenheit. Dass er nicht die Strahlkraft seines Kollegen Myles Kennedy erreicht – geschenkt. (Und mal unter uns: Wer kann das schon?) Innerhalb seiner eigenen Songs setzt Tremonti seine Stimme mit ihrer markanten, leicht rauen rockig-alternativen Klangfarbe jedoch so optimal ein, dass alle Vorzüge wunderbar zur Geltung kommen. Ganz ehrlich: Ich finde ihn so fantastisch im Abdecken der kompletten Emotionspalette, dass ich diese Tracks auch mit gar keinem anderen Sänger haben möchte.
Somit ist das einzige, was ich auf "Dust" ein wenig vermisse, ein Überhit der Marke 'Sympathy'. Viele kleinere Hochlichter sind bei einem durchgehend hohen Niveau aber zweifellos am Start, weshalb ich Mark Tremonti nur zu einem weiteren starken Solo-Album gratulieren darf, das sich jeder Fan des Herren und seines bisherigen Schaffens mit Freude besorgen darf. Als nächstes hätte ich dann aber gerne eine neue ALTER BRIDGE-Platte. Bitte, bitte!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang