TREMONTI - The End Will Show Us How
Mehr über Tremonti
- Genre:
- Heavy Metal / Speed Metal / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 10.01.2025
- The Mother, The Earth And I
- One More Time
- Just Too Much
- Nails
- It's Not Over
- The End Will Show Us How
- Tomorrow We Will Fail
- I'll Take My Chances
- The Bottom
- Live In Fear
- Now That I've Made It
- All The Wicked Things
Ein Meisterwerk!
Mark Tremonti ist ein Phänomen. Denn er hat offensichtlich während der CREED-Reunion-Tour und seinen Auftritten mit seinem "Tremonti Sings Sinatra"-Projekt Zeit gefunden, ein neues Album für sein Soloprojekt TREMONTI zu schreiben und aufzunehmen. Dieses sechste Studioalbum hört auf den Namen "The End Will Show Us How" und ist der Nachfolger zum grandiosen Output "Marching In Time". Die vier bereits vor Albumrelease veröffentlichten Singles lassen dabei auf Großes hoffen. Zu Recht?
"The End Will Show Us How" beginnt mit drei der vier Singles, was ich persönlich immer schade finde, wenn man den oder die Opener einer Scheibe schon vorab kennt. Dennoch ist 'The Mother, The Earth And I' eine phänomenale Art, eine neue Platte zu eröffnen. Das Stück beginnt sehr atmosphärisch und entfaltet erst nach und nach seine gesamte Schönheit. Es nimmt den Hörer direkt mit auf eine anspruchsvolle Reise. Das Mark seine TREMONTI-Songs eher im Speed Metal verortet, hört man hier an keiner Stelle, denn er bleibt im Midtempo und 'The Mother, The Earth And I' könnte durchaus auch von ALTER BRIDGE stammen, jedoch passt Marks Stimme hier besser zum Song als es vermutlich die von Myles Kennedy tun würde. Das Mark den Song als einen der besten Tracks seiner TREMONTI-Alben ansieht, versteht man mit jedem Hördurchgang besser. Mit etwas härterem Gitarrenriffing beginnt dann 'One More Time'. Auch wenn es nicht dauerhaft bei dieser Härte bleibt, ist es doch sehr willkommen und sorgt für Abwechslung im ansonst grandiosen und emotionalen Gitarrenspiel des Stücks. Die eingebauten Harmonien der beiden Gitarren sorgen für Gänsehautmomente und heben den Song auf ein anderes Level, als es die pure Härte getan hätte. Etwas eingängiger als die beiden vorherigen Nummern ist dann 'Just Too Much', der als erste Single veröffentlicht wurde und mein wohl meistgehörter Song in 2024 war. Mit 'Nails' kommt dann der erste Track, den man nicht bereits zuvor kennen konnte, aber auch hier weiß Mark wieder Härte und ruhige Parts gekonnt zu vereinen und lässt den Refrain gut ins Ohr gehen.
In 'It's Not Over' hört man dann ein wenig den Frank Sinatra in Mark Tremonti heraus. Nein, natürlich ist das Stück nicht mit einer Big Band eingespielt, aber der Gesang klingt ein wenig anders als sonst und erinnert mich an Marks Sinatra-Platte. Auf jeden Fall bekomme ich das Gefühl, als würde ich gerade Mr. Sinatra zuhören, auch wenn es zum Ende hin natürlich deutlich metallischer wird vom Sound her.
Auch wenn es kaum zu glauben ist, aber mit dem Titeltrack toppt TREMONTI dann nochmal alles zuvor gehörte. Und dabei konnte ich mich, als das Lied ausgekoppelt wurde, nicht so richtig mit ihm anfreunden. Mir war die Nummer anfangs zu nachdenklich und etwas zu sperrig. Aber mit der Zeit entwickelt sich hier ein absolutes Highlight, das nicht nur musikalisch wirkt, sondern dessen Text auch zum Nachdenken anregt und dadurch auffordert, seine Lebensweise zu reflektieren und jeden Tag zu nutzen. Dazu serviert Mark noch ein tolles Solo. Ich bin jetzt schon sehr auf die Live-Umsetzung der Nummer gespannt.
Nach so einem großartigen Stück Musik ist es schwer, das Niveau zu halten und dementsprechend kann 'Tomorrow We Will Fail' nicht mit dem vorherigen Meisterwerk mithalten. Was jedoch nicht heißen soll, dass wir hier von einem "Filler" reden, nein, 'Tomorrow We Will Fail' fügt sich prächtig in die anderen Songs ein und zeigt nur nochmal, dass eben nicht jeder Song so groß sein kann wie 'The End Will Show Us How'. Bei 'I'll Take My Chances' gibt es wieder härtere Gitarrenriffs verbunden mit einem eingängigen Refrain und einem tollen Gitarrensolo. Das Stück wirkt etwas leichter zugänglich als der Rest der Platte. 'The Bottom' erscheint auf den ersten Blick auch etwas sperriger zu sein, jedoch sorgt spätestens der recht eingängige Refrain für einen guten Zugang. Ähnliches gilt dann für 'Live In Fear', wo die Gitarren nicht nur hart, sondern auch noch moderner und fast schon "corig" klingen.
Und wie es bei TREMONTI fast schon üblich ist, haut die Truppe zum Abschluss der Scheibe mit der balladesken Nummer 'Now That I've Made It' und insbesondere dem futuristisch beginnendem 'All The Wicked Things' nochmal zwei absolute Hochkaräter raus. Wie schon auf "Marching In Time", bei dem der Titeltrack den herausragenden Abschluss bildet, ist 'All The Wicked Things' zwar nicht DAS Highlight der Platte, gehört aber nach dem Titeltrack und dem Opener in die Top 3 von "The End Will Show Us How".
TREMONTI legt mit "The End Will Show Us How" die Messlatte für das Jahr 2025 extrem hoch. Diese Platte passt in keinerlei Schublade mit Ausnahme der Schublade für grandiose Musik. Und man muss Mark Tremonti beglückwünschen, denn mit dem Titeltrack hat er es in meinen Augen und Ohren geschafft, sein persönliches Meisterwerk zu schreiben und alle vorherigen Hits von CREED, ALTER BRIDGE und TREMONTI zu toppen. Gleichzeitig sorgt "The End Will Show Us How" endgültig dafür, dass ich persönlich TREMONTI noch lieber mag, als CREED oder ALTER BRIDGE. Da ich mir aktuell nur zwei voraussichtlich erscheinende Alben anderer Bands vorstellen kann, die mich zu einer ähnlichen Jubelarie wie "The End Will Show Us How" verleiten könnten, ist ein Treppchenplatz auf meiner Bestenliste 2025 schonmal vergeben.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Mario Dahl