TREWS, THE - No Time For Later
Mehr über Trews, The
- Genre:
- Bluesrock / Hardrock
- Label:
- Edel Records/ Bumstead
- Release:
- 26.09.2008
- No Time For Later
- Dark Highway
- Be Love
- I Feel The Rain
- Paranoid Freak
- I Can't Stop Laughing
- Man Of Two Minds
- Hold Me In Your Arms
- Gun Control
- Will You Wash Away
- End Of The Line
- Burning Wheels
- Ocean's End
Neuer Export-Rock-Schlager aus Canada.
Wie zu vernehmen war, flippt hierbei die gesamte Presse gerade kollektiv aus. Dann versuche ich mal mitzuflippen: Erst mal ein Einschunkel, ein Eröffner, der südlichste Rock-Klänge zu einem Mitsingklatscher vereint, dass die BELLAMY BROTHERS von hinten durch den Vorhang luken. Markant sofort: die Rohröhre von Colin MacDonald, der gleich mal sein Brüderchen John-Angus mit an die Gitarrenfront mitbugsiert hat. Die Stimme klingt sehr trainiert, frappant und doch einzigartig. Die gibt von Anfang an die Fahrt an, das als deutlicher Pluspunkt. Basser und Drummer (nach enormem Vorverbrauch auf dieser vakanten Stelle) komplettieren das kanadische Überraschungsquartett der Jahre 2006 und 2007. THE TREWS werden gern auch als der kanadische Neuexport in Hochligaebene angepriesen. Erst NICKELBACK und BILLY TALENT, dann die hier. In punkto Eingängigkeit ist da auch nix auszusetzen. Die radiotaugliche Single 'I Feel The Rain' könnte bei genauerem Behören und durch Schneeballprinzip bis spätestens zum Nikolaus ein Hitchen werden. Zu wünschen wäre dem Stück das. Ich ahne, was ich morgen beim Espresso vor mich hinsingen werde. "…Feeeel Theee Raaiiiinnn…"
Mal weiter gekramt: Harmoniebedürftigen sei auch das klavier-unterlegte 'Paranoid Freak' ans Ohr gelegt, wie auch das folgende folgende folgende. Mit 'Man Of Two Minds' gibt es definitiv die Kuscheldecke um die Schulter, der Milchkakao wird milde lächelnd an das kalte Kinn geführt, den Grobmaschenpulli über die zitternden Handgelenke gestülpt. Aber ja nicht in die Weinerchen-Ecke drängen lassen! Auf der Saite folgt das bisherig wüsteste Stück, es wird lauter, aggressiver, was die schöne Stimme auch gut umzusetzen weiß. Anfängliche Häme weicht Anerkennung. Hat was von den Schwarzen Raben! Die Neun dann experimentiert mit Americana, das von einem Rumpelriff in die Düne gekickt wird.
Und Schwupp - da hat sich dieses Plättchen doch seine Aufmerksamkeit erkämpft! Warum? Weil es abwechslungsreich ist: Die Unverstelltheit der Typen hier macht die einigen Schwächen in möglichen Spannungsbögen wieder wett. Nicht jeder der Beiträge zündelt den berühmten Mitpfeifreflex an, aber das ist schon größeres, besser unterhaltendes Rock-Kino.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben