TRIAL - Feed The Fire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2022
Mehr über Trial
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 02.09.2022
- Tria Prima
- Sulphery
- Thrice Great Path
- In The Highest
- Snare Of The Fowler
- Feed The Fire
- The Faustus Hood
- Quadrivium
- The Crystal Sea
Feinstes und okkult angehauchtes Schwermetall aus Schweden.
Die Schweden TRIAL, die seit dem Jahre 2017 das Anhängsel "(SWE)" offiziell im Bandnamen führen, um sich von anderen Truppen gleichen Namens abzuheben, flogen irgendwie immer unter meinem persönlichen Radar. Erster wohlwollender Kontakt für mich war der Zweitling "Vessel" aus dem Jahr 2015 und auch der Nachfolger "Motherless" traf bei mir auf offene Ohren, trotzdem hat bisher kein Langspieler des Quintetts seinen Weg in meine heimische Sammlung gefunden. Grund genug, dem okkult angehauchten Heavy Metal mit dem mittlerweile vierten Langeisen "Feed The Fire" noch einmal eine Chance zu geben.
Und ab dem wunderschönen und von Gitarren getragenen Intro 'Tria Prima' bin ich sofort an Bord und fühle mich im Sound der fünf Schweden heimisch. Ganz besonders positiv sticht für mich dabei die Gitarrenarbeit hervor, die neben klassischen NWOBHM-Riffs auch immer wieder feine Melodien und Soli serviert, die nicht selten recht offenkundig an die großartigen MERCYFUL FATE erinnern. Wo der Name dieser Titanen einmal gefallen ist, will ich auch direkt auf den hohen und wirklich ausdrucksstarken Gesang von Fronter Arthur W. Andersson eingehen, der neben den Sechsaitern eine weitere Brücke zu MERCYFUL FATE und KING DIAMOND schlägt. Doch keine Sorge, TRIAL ist in keinem Fall ein reiner Abklatsch jener legendären Heavy-Metaller, sondern spielt abseits davon mit genügend anderen metallischen Zutaten, um einen durchaus eigenständigen Sound zu kreiern. In 'Thrice Great Path' etwa zieht der Fünfer das Tempo radikal an, stellt die Gitarren-Leads noch zentraler in den Vordergrund und weckt damit bei mir wohligste Erinnerungen an HELLOWEENs "Walls Of Jericho". Wunderschön und für mich eines der frühen Highlights der Scheibe.
Selbige sind übrigens garnicht so leicht aufzuzählen, müsste ich hier doch eigentlich die gesamte Trackliste nennen, denn einen wirklichen Ausfall kann ich auch nach zig Durchläufen nicht ausmachen. Selbst ein etwas progessiver angehauchter Brocken wie 'Quadirivium' oder der getragene und episch angelegte Rausschmeißer 'The Crystal Sea' zünden spätestens nach dem dritten Durchlauf, wobei trotzdem eher schnelle Nummern wie 'In The Highest' meine persönlichen Favoriten bleiben. Die wunderbar organische und oldschoolige Produktion der Scheibe tut schlussendlich ihr übriges dazu, "Feed The Fire" zu einer rundum gelungenen Heavy-Metal-Scheibe zu machen.
Angesichts all dieser positiven Gesichtspunkte bleibt bei mir am Ende eigentlich nur eine Frage zurück: Warum wird eine inzwischen recht lahme Revivalband wie GHOST maßlos abgefeiert und füllt überall Arenen, während großartiger Heavy Metal wie TRIAL nur als Geheimtipp durchgeht und unterhalb des Maintream-Radars fliegt? Mich jedenfalls hat der Fünfer nun schlussendlich von seinen Qualitäten überzeugt und neben dem neuen Langspieler werden zeitnah auch die übrigens TRIAL-Platten den Weg ins heimische CD-Regal finden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs