TRIBAL GAZE - Inveighing Brilliance
Mehr über Tribal Gaze
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 17.10.2025
- Smiling From Their Chariots
- Beyond Recognition
- Emptying The Nest
- Guarding The Illusion
- To The Spoils Of Faith
- Ruling In A Land With No God
- The Irreversible Sequence
- Inveighing Brilliance
- Draped In Piercing Radiance
- Lord Of Blasphemy
Stückwerk im Death/Thrash-Grenzbereich.
Um in der heutigen Death-Metal-Szene ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können, benötigt es so viele unterschiedliche und zugleich stark ausgeprägte Attribute, dass ein krasser Senkrechtstart selbst unglaublich talentierten Acts kaum noch möglich ist. Vor allem auch, weil die Konkurrenz so dicht und stark ist, dass es schon besonderer Fähigkeiten bedarf, um auch mal ein bisschen am Erfolg schnuppern zu können.
Genau an dieser Stelle sind die Jungs von TRIBAL GAZE auf jeden Fall noch nicht angelangt. Sie bemühen sich zwar um eine möglichst brutale Performance und einige eigensinnige Riffstrukturen, doch der bloße Mix aus modernem Thrash und brachialem Todesblei ist in der Zusammensetzung einfach zu unspektakulär, als dass man die Band zum aktuellen Zeitpunkt wirklich feiern möchte.
Bereits die erste EP ("Godless Voyage", 2021) konnte nicht so wirklich landen, und auch das ein Jahr später veröffentlichte Debüt "The Nine Choirs" versandete irgendwo in der Masse, obschon die Herren aus Longview, Texas hier zumindest im Ansatz zeigen konnten, dass sie wenigstens handwerklich zu einigen außergewöhnlichen Maßnahmen imstande sind. Vielleicht ist deshalb auch der Deal mit Nuclear Blast zustandegekommen.
Beim Songwriting tritt TRIBAL GAZE aber nach wie vor auf der Stelle, so dass auch der aktuelle Silberling einerseits zu hektisch strukturiert, andererseits zu verworren arrangiert ist. Die fünf Musiker liefern einige brauchbare Fragmente und können speziell in den Uptempo-Parts einige Punkte sammeln, doch wenn es um Originalität, langfristige Begeisterungsfähigkeit und eine klare Signatur geht, ist auch "Inveighing Brilliance" nicht jener Highlight-Release, mit dem TRIBAL GAZE jetzt endlich durchstarten könnte.
Im Gegenteil. Viel zu viel Stückwerk in Sachen Riffs und eben Arrangements führt hier eher dazu, dass man die vermeintliche Energie nie wirklich aufnehmen kann und man irgendwann (und leider recht schnell) feststellen muss, dass ein gewisser Stillstand eingetreten ist. Dies nicht etwa, weil die Texaner nicht um kreative Statements bemüht wären, sondern weil die Band es einfach nicht packt, diese dann auch packend umzusetzen. "Inveighing Brilliance" ist ein gutes Beispiel dafür, wie man im Kompositionsprozess an entscheidenden Stellen eben falsche Entscheidungen trifft und die Songs somit permanent ins Stocken bringt. Dass die Euphorie sich folglich in Grenzen hält, muss daher wohl auch nicht mehr erläutert werden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes


