TRIBE AFTER TRIBE - M.O.A.B. (Stories From Deuteronomy)
Mehr über Tribe After Tribe
- Genre:
- Afro Rock
- Label:
- SPV
- Release:
- 04.04.2008
- YHVH Invokation (Deuteronomy Excerpt I)
- Supreme One
- Burning Bush
- Truth & Reconciliation
- Exodus 2000 (Arafat Radio)
- Holy City Warrior (Lament)
- Chiron (Deuteronomy Excerpt II)
- Understanding the water (Invokation II Deuteronomy Excerpt III)
- Shock & Awe
- Red Sky
- World Drum
Robb ist mit Sicherheit ein verkanntes Genie: Er hat ein unnachahmliches Gespür für Rhythmik und faszinierende Riffs. Die Frage, warum er nicht in einem Atemzug mit den besten Songwritern genannt wird, kann ich auch nicht beantworten. Manchmal ist das Leben ungerecht.
M.O.A.B ist tatsächlich ein extrem ambitioniertes Werk, das sich eines der größten Themen der Menschheitsgeschichte annimmt, und dabei wie ein Kaninchen Haken schlägt. Das Alte Testament und sein unnachgiebiger Gott Yahveh bieten den Hebel, um ein neues Kapitel in der Geschichte von TRIBE AFTER TRIBE aufzuschlagen. Wie Kollege Andrae schon sagte, das Ganze ist ein Gesamtkunstwerk und nicht nebenbei zu hören.
Allerdings: Teile dieses Werkes sind auch wirklich nur selten zu genießen. Denn hier reihen sich Klangkollagen und ekstatisch-psychedelische Teile unvermittelt an groovige Monstersoundwände, und nicht selten hat man den Eindruck, als würde Freund Robbie Robb die Kontrolle über seine Kompositionen verlieren. Besagtes 'Holy City Warrior' ist eine echte Ausnahme auf "M.O.A.B.", das auf über 66 Minuten eine schwer verdauliche Melange aus Klängen und Emotionen enthält, bei der mir die hypnotische Faszination und die gepolsterte Aggression von "Love Under Will" oder "Pearls Before Swine" fehlt. Das Thema ist dann tatsächlich, was das Album davor bewahrt, als "gerade noch erträglich" durchzugehen. Zusammen mit dem Booklet, das anstatt Songtexte kurze Innenansichten der Robb’schen Gedankengänge enthält, gewinnt die CD an Anziehungskraft. Intermezzi erhalten Sinn, politische, religiöse und soziale Aspekte geben den Sounds Durchschlagskraft.
Trotzdem ist dies ein Werk, das nur selten im CD Player rotieren wird, da es sich zum Nebenbeihören überhaupt nicht eignet. Und wenn es einmal vorbei ist, will ich auch nicht gleich noch mal eintauchen. Dann bin ich nämlich erstmal geschafft und brauche AC/DC intravenös, um mich wieder ins Lot zu kriegen. Denn das ist "M.A.O.B.": Ein äußerst schwerverdauliches Meisterstück.
- Redakteur:
- Frank Jaeger