TRIBES OF CAIN - Supra Absurdum
Mehr über Tribes Of Cain
- Genre:
- Melodic Black Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.07.2004
- Intro
- Decorated With Flowers
- Step Forth
- A Perilous Path
- Tears Of Cain
- Dignity
- Soliloquy
- Supra Absurdum
- Outro
- A Perilous Path (Extended Version, Different Recording)
Die Eidgenossenschaft verfügt über eine überaus florierende Metal-Szene, was sich nicht nur an der Tatsache äußert, dass die Schweiz bereits zahlreiche große Namen hervorgebracht hat, sondern auch, dass es im Underground unzählige Formation von internationaler Klasse gibt. Zu diesen Formationen sind mit Sicherheit auch TRIBES OF CAIN zu zählen, die bereits seit 1999 im Zürcher Umland (und in der Zwischenzeit natürlich auch weit darüber hinaus) ihr Unwesen treiben. Auch wenn "Supra Absurdum" bereits mehrere Jahre auf dem Buckel hat und das Album auch schon intensiv live präsentiert wurde, haben wohl nur eingeschworene Underground-Fanatiker außerhalb der Eidgenossenschaft davon etwas mitbekommen.
Gefühlvoll und atmosphärisch klingende Gitarren eröffnen mit dem 'Intro' dieses Album, ehe TRIBES OF CAIN mit 'Decorated With Flowers' richtig loslegen. Fett produzierte, dicht angeordnete Gitarren in relativ tiefer Stimmlage, dazu eine massiv auftretende Rhythmusabteilung und der derbe Gesang von Sven Gryspeerdt lassen keinen Zweifel aufkommen, dass TRIBES OF CAIN heftigsten Metal zum Besten geben. Auch wenn das Schwarzmetall hier regiert, lassen sich Einflüsse aus dem Thrash und dem Death Metal hier ebenfalls nachvollziehen. Nicht nur die Kompetenz der Jungs an ihren Instrumenten ist auffällig, auch ihre Fähigkeit Nummern zu komponieren, denen auf der einen Seite technische Finessen anzuhören sind, die aber ebenfalls voll Wucht auf den Punkt kommen und dem Hörer gar keine andere Wahl lassen als begeistert abzugehen, ist nicht von der Hand zu weisen. Besonders 'Step Forth' zeugt von dieser Fähigkeit. Während sie zunächst eher getragen und unheimlich düster und intensiv klingen, steigern die Jungs dann das Tempo und wechseln zeitgleich die Stimmung, ehe sie in Folge Verbeugungen gen DEATH offenbaren.
Mit dem ungemein dunklen 'A Perilous Path' offerieren TRIBES OF CAIIN dann ein sattes Stück schwärzesten Metalls das internationale Vergleiche keineswegs zu scheuen braucht. Der zu Beginn fast schon in Richtung Doom tendierende Schlepper 'Tears Of Cain' geht nach einem Break erneut eher in Richtung des technisch anspruchsvollen Todesbleis, behält aber trotz zusätzlichen Thrash-Metal-Solos eine Schwarzwurzelseele. Das kurze und brachiale 'Dignity' darf als untypisch für die Band bezeichnet werden, weil hier nur ein einziges Mal, dafür aber radikal, das Tempo verändert wird, während TRIBES OF CAIN in diesem Track ausschließlich mit Vollgas bolzen. Erneut atmosphärische Klänge liefern die Schweizer dann zu Beginn von 'Soliloquy'. Die üppigen Nebelschwaden die bei einer derartigen Einleitung bei einer konzertechnischen Umsetzung Usus sind, sehe ich regelrecht vor mir. Dazu gesellen sich vor meinem geistigen Auge abwechselnd einsetzende Grüntöne unterscheidlicher Helligkeit der Lightshow und ein sich abermals mit ungemeiner Hingabe präsentierender Sven, der hier hinsichtlich der Intensität seines Vortrages wahrlich über sich hinaus wächst. Der abermals extrem dunkelschwarze Titeltrack lässt mich dann an DISSECTION zu deren Blütezeit denken, bevor TRIBES OF CAIN mit dem stampfend eingeleiteten 'Outro' den Sack zumachen und ihre wahrlich imposante Vorstellung beenden.
Wem es nach diesen Klängen gelüstet, der kann sich das Album für lau aus dem Netz, genauer gesagt von der Website der Band saugen. Eine wahrlich nette Idee dieser Jungs, von denen wir hoffentlich in Bälde ein weiteres schwarzmetallisches Schmankerl dieser Qualität erhalten werden.
Anspieltipps:
A Perilous Path, Tears Of Cain, Soliloquy
- Redakteur:
- Walter Scheurer